Die gute Nachricht: Nein – Gasflaschen sind besser geschützt, als viele denken. Der Deutsche Verband Flüssiggas e.V. (DVFG) erklärt, warum das so ist – und worauf Grillfans achten sollten, wenn sie bei hochsommerlicher Gluthitze zur BBQ-Zange greifen.
Sicherheit pur: Gasflaschen sind echte Hitzekünstler
Was viele nicht wissen: Gasflaschen dürfen sogar in der prallen Sonne stehen. Denn sie sind nicht nur stabil gebaut, sondern auch technisch abgesichert. Das liegt vor allem daran, dass sie niemals komplett gefüllt werden – sondern nur zu 80 Prozent. Der Rest bleibt frei, damit sich das Gas bei Hitze ausdehnen kann.
„Selbst bei 40 Grad Außentemperatur liegt der Innendruck in der Flasche nur bei rund 13 bar“, erklärt Markus Lau, Technikexperte beim DVFG. Zum Vergleich: Der kritische Wert liegt erst bei 30 bar – das entspricht Temperaturen von 80 Grad IN der Flasche. Also selbst in der Wüste kein echtes Problem.
Zusätzlich gibt es ein automatisches Sicherheitsventil: Wenn der Druck wirklich mal zu hoch werden sollte, öffnet es sich selbstständig, lässt Gas entweichen – und schließt sich wieder, sobald der Druck sinkt. Klingt nach Science-Fiction, ist aber seit Jahren Standard.
Achtung bei der Lagerung: Diese Fehler sind wirklich gefährlich
Doch nicht nur beim Grillen, auch bei der Lagerung von Gasflaschen gibt es einiges zu beachten. Gerade im Sommer, wenn viele Flaschen über Wochen auf Vorrat gekauft werden, sind die Risiken oft hausgemacht:
✅ Richtig: Lagerung über der Erdgleiche, gut belüftet – z. B. in einer Gartenhütte, Garage oder offenem Schuppen.
❌ Falsch: Niemals in den Keller, Schlafzimmer oder Flur stellen! Dort drohen Gasansammlungen – und im schlimmsten Fall eine Explosion.
Was viele vergessen: Selbst leere Flaschen enthalten noch Restgas und dürfen deshalb nicht quer oder liegend gelagert werden. Immer aufrecht hinstellen, Ventil zudrehen, Schutzkappe drauf – fertig!
Und: Im Innenraum ist nur eine Flasche mit 5 oder 11 kg erlaubt (außer im Keller oder Schlafzimmer – da gar keine!). Draußen? Keine feste Grenze – aber übertreiben sollte man es trotzdem nicht. „Eine Ersatzflasche pro Grillgerät reicht in der Regel völlig aus“, sagt Experte Lau.
Eis an der Flasche? Warum das ein Warnsignal ist
Klingt paradox: Die Sonne brennt – und an der Gasflasche bilden sich Eiskristalle. Was läuft da schief?
Ganz einfach: Die Flasche ist zu klein für den Grill! Wenn zu viel Gas in kurzer Zeit verdampfen soll, kühlt sich der untere Bereich stark ab – so stark, dass sich Kondenswasser und sogar Eis bildet. Das kann nicht nur den Gasfluss behindern – der Grill geht schlimmstenfalls einfach aus.
Was tun?
- Sofort die Grillleistung reduzieren
- Flasche zudrehen, damit kein Gas austritt
- Größere Flasche verwenden, die besser zur Leistung des Grills passt
Welche Größe passt?
- 5-kg-Flaschen → ideal für kleine Grills mit 1–2 Brennern
- 8-kg-BBQ-Flaschen → für mittlere Grills (nur, wenn ausdrücklich erlaubt!)
- 11-kg-Flaschen → perfekt für große Grills mit mehreren Brennern und Zusatzfunktionen wie Seitenkocher oder Rotisserie
Fazit: Grillen mit Gas ist sicher – wenn man’s richtig macht
Wer glaubt, Gasflaschen seien im Hochsommer ein Risiko, liegt falsch. Sie sind robust, geprüft und technisch abgesichert. Wer sich an ein paar einfache Regeln hält, grillt völlig sorgenfrei – auch bei 40 Grad im Schatten. Ob im Garten, auf dem Balkon oder beim Camping: Mit Flüssiggas bleibt der Grillspaß heiß – aber sicher.