Das Projekt geht weiter
Die Europäische Zentralbank (EZB) lässt sich von Kritikern nicht beirren. Die Einführung eines digitalen Euros wird weiter vorangetrieben. Patrick Papsdorf, Experte der EZB für diese Angelegenheit, betonte im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, dass es breite politische Unterstützung von den EU-Institutionen gebe. Staats- und Regierungschefs, die Europäische Kommission und der Rat stehen hinter dem Vorhaben. Viele Abgeordnete im Europäischen Parlament teilen diese Ansicht. Der digitale Euro soll dabei das Bargeld nicht ersetzen, sondern ergänzen.
Technische Vorbereitung für 2029
In der aktuellen Projektphase, die im November begonnen hat, konzentriert sich die Notenbank auf die Schaffung der technischen Voraussetzungen für eine mögliche Einführung im Jahr 2029. Papsdorf kündigte an, dass die EZB im Jahr 2027 ein Pilotprojekt mit ausgewählten Zahlungsdienstleistern und Händlern starten möchte. Dies hängt jedoch von der Zustimmung entsprechender Regelungen in Brüssel ab, die im kommenden Jahr erwartet werden.
Banken kritisieren das Vorhaben
Besonders aus dem Bankensektor hagelt es Kritik. Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, plädierte in der FAZ für einen Stopp des Projekts. Er äußerte seine Hoffnung, dass das Europäische Parlament die Pläne stoppen möge. Krämer argumentiert, dass die Bürger keine zusätzlichen Konten bei der EZB benötigen und der digitale Euro lediglich eine „Lösung auf der Suche nach einem Problem“ sei. Die hohen Kosten, die letztlich auf die Kunden umgelegt würden, sieht er kritisch.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)