Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) positioniert sich klar gegen eine allgemeine Wehrpflicht und spricht sich stattdessen für eine breite Debatte über Sicherheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt aus. „Viele junge Menschen haben Sorgen, was die Neuaufstellung des Wehrdienstes für sie persönlich bedeutet“, erklärte die EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs gegenüber der „Rheinischen Post“. Gleichzeitig sei eine große Bereitschaft in der jungen Generation erkennbar, sich beispielsweise in Freiwilligendiensten, der Pflege oder im Katastrophenschutz zu engagieren. Ein umsichtiges Gesetz müsse daher sowohl dieses Engagement als auch die geäußerten Besorgnisse ernst nehmen, so Fehrs.
Aus Sicht der EKD ist es unerlässlich, Wehrdienst und Friedensdienst als zusammengehörige Konzepte zu betrachten. Trotz dieser Haltung erkennt die Kirche die Notwendigkeit an, den Wehrdienst aufgrund der veränderten sicherheitspolitischen Herausforderungen auszubauen. Dies solle jedoch stets unter dem Primat „So viel Freiwilligkeit wie irgend möglich“ geschehen. Fehrs betonte, dass freiwilliges Engagement an geeigneter Stelle das Gemeinwesen nachhaltiger stärke als jede Form der Verpflichtung.
In diesem Kontext erneuert die evangelische Kirche ihre Forderung nach einem „Recht auf Freiwilligendienst“. Dieses Recht soll den vielfältigen Fähigkeiten und unterschiedlichen Lebenssituationen junger Menschen gerecht werden und ihnen ermöglichen, sich auf sinnvolle Weise einzubringen.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)