Concordia: Ein Wahrzeichen in Bedrängnis
Seit über 150 Jahren thront die majestätische Concordia auf der Spitze der Jubiläumssäule am Stuttgarter Schlossplatz. Ein Symbol der Harmonie und Einheit, das Stürme und Kriege überdauert hat. Doch die wahre Herausforderung begann erst vor einem Jahrzehnt, nicht mit himmlischen Stürmen, sondern mit menschlichen Fehlern.
2013 bis 2015, in dieser Zeit sollte die Göttin eigentlich eine Auffrischung erhalten, doch was folgte, war der Beginn einer nicht enden wollenden Saga. Es wurden falsche Schrauben verwendet, was zu korrosionsbedingten Spannungen führte. Teile der Statue drohten herabzufallen, ein Sicherheitsnetz musste her, das Concordia bis Mai 2023 umhüllte – eine optische Zumutung, die alles andere als himmlisch war. Concordia, einst ein Symbol der Erhabenheit, wurde zum Symbol menschlicher Fehlbarkeit.
Eine Sanierung, die zur Farce wurde
Die erste Sanierung verschlang bereits 400.000 Euro. Doch es sollte nicht dabei bleiben. Die falschen Schrauben, zu wenig Kupfer enthaltend und anfällig für Spannungsrisskorrosion, führten dazu, dass Concordia im Februar dieses Jahres erneut erdbodenwärts gehievt werden musste. Eine zweite Sanierung, dieses Mal für weitere 200.000 Euro, folgte.
Ein Spielball politischer Debatten
Das Schraubendebakel wurde schnell zum Politikum. Der Bund der Steuerzahler prangerte die Verschwendung öffentlicher Gelder an. Der Bund der Steuerzahler prangerte vehement die Verschwendung öffentlicher Gelder. Fehlende Regressforderungen, unklare Verantwortlichkeiten – das Ganze klang nach einer schlecht organisierten Komödie. Doch es ging um Steuergelder, um öffentliche Verantwortung. Es ist ein Symbol für die Verschwendung von Steuergeldern. Zwei Sanierungen, eine kostspieliger als die andere, für ein Problem, das von Anfang an vermeidbar gewesen wäre. Hätte man die richtigen Schrauben gewählt, hätte Concordia vielleicht nie ihren Posten verlassen müssen. Der Bund der Stuerzahler nahm den Fall in sein Schwarzbuch der Steuerverschwendung auf, um auf die unnötigen Mehrkosten und Missmanagement in diesem Projekt hinzuweisen.
Das Ministerium für Finanzen in Baden-Württemberg, konfrontiert mit Fragen des Bundes der Steuerzahler, musste einräumen, dass ein Materialfehler vorlag. Doch wer letztendlich die Verantwortung für die falsche Wahl der Schrauben trägt, bleibt unklar.
Die Rückkehr der Concordia und der Blick in die Zukunft
Im Mai 2023 kehrte Concordia schließlich zurück auf ihren Säulenthron. Dieser Moment, erfüllt von einer Mischung aus Erleichterung und Hoffnung, signalisierte die Erwartung, dass die diesmal verwendeten Schrauben der Statue eine längere und stabilere Zukunft bescheren werden.
Für die Bürgerinnen und Bürger Stuttgarts ist es ein ersehnter Anblick, Concordia wieder ungestört über ihren Platz wachen zu sehen, frei von der Befürchtung eines erneuten Absturzes. Das vorangegangene Schraubendebakel, ein kostspieliger und vermeidbarer Fauxpas, wird jedoch als mahnende Erinnerung an die Bedeutung sorgfältiger Instandhaltung und Pflege historischer Denkmäler in den Köpfen verankert bleiben.
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Fazit: Eine teure Lektion in Sachen Denkmalpflege
Die Geschichte von Concordia am Stuttgarter Schlossplatz ist mehr als nur eine Anekdote über eine Statue und einige Schrauben. Es ist eine Lehrstunde darüber, wie öffentliche Projekte schiefgehen können und wie wichtig es ist, bei der Denkmalpflege sorgfältig zu agieren. Die Stuttgarter und ihre Gäste können nur hoffen, dass Concordia nun endlich stabil und sicher auf ihrem Posten steht – ohne weitere Schrauben-Pannen. Doch werden die verantwortlichen Stellen aus dieser teuren Lektion lernen?