Im Jahr 2024 haben deutsche Gerichte einen Rückgang bei den rechtskräftigen Verurteilungen verzeichnet. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) wurden insgesamt rund 632.100 Personen wegen Gesetzesverstößen verurteilt, was einer Abnahme von 24.800 Personen oder vier Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Geldstrafen bleiben häufigste Sanktion
Die häufigste Sanktionsart nach allgemeinem Strafrecht war auch 2024 die Verhängung einer Geldstrafe. Mit rund 506.500 Fällen (80 Prozent aller Verurteilungen) bleibt dieser Strafrahmen dominant. Freiheitsstrafen oder Strafarrest wurden bei etwa 85.700 Personen (14 Prozent aller Verurteilungen) angeordnet. Das Jugendstrafrecht kam bei rund 39.900 Verurteilungen (sechs Prozent) zur Anwendung. Davon entfielen zwei Drittel auf Zuchtmittel wie Verwarnungen, Auflagen oder Jugendarrest, während Erziehungsmaßregeln und Jugendstrafen jeweils etwa ein Drittel ausmachten.
Strafgesetzbuch und Nebenstrafrecht
Verstöße gegen das Strafgesetzbuch (StGB) waren 2024 mit rund 481.700 Verurteilungen (76 Prozent) weiterhin die am häufigsten geahndete Gesetzeskategorie. Dies bedeutet einen Rückgang von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Etwa ein Fünftel dieser Verurteilungen betraf Straftaten im Straßenverkehr, die übrigen vier Fünftel verteilten sich auf Delikte wie Eigentums- und Vermögensdelikte oder Straftaten gegen die Person.
Verstöße gegen andere Bundes- und Landesgesetze führten zu rund 150.400 Verurteilungen, ein Rückgang von knapp zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Straßenverkehrsgesetz war mit rund 55.200 Verurteilungen häufigster Anlass, gefolgt vom Betäubungsmittelgesetz mit rund 36.400 Verurteilungen.
Cannabis-Legalisierung beeinflusst Statistik
Bemerkenswert ist die Entwicklung bei den Verurteilungen nach dem Betäubungsmittelgesetz, die um 37 Prozent auf rund 36.400 zurückgingen. Dieser starke Rückgang wird primär auf die gesetzliche Teillegalisierung des Besitzes und Anbaus von Cannabis seit April 2024 zurückgeführt, die auch in den Vorjahren bereits rückläufige Tendenzen aufwies.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)




