Historische Blütenpracht mit königlichem Ursprung
Diese historischen Pfingstrosen sind Nachkommen der Pflanzen, die einst zu Zeiten von König Wilhelm I. hier blühten. Dank der Fähigkeit der Gärtner, Ableger von den Originalstöcken zu ziehen, kann man davon ausgehen, dass diese Pfingstrosen direkt von den ursprünglich gepflanzten Pflanzen abstammen. Selbst heute noch werden absterbende Sträucher durch selbst gezogene Ableger ersetzt, wodurch das historische Erbe erhalten bleibt.
Von China nach Europa: Ein jahrtausendealter Weg
Die Pfingstrosen, die wir heute bewundern, haben eine lange Reise hinter sich. Bereits vor 1.000 Jahren wurden sie in China kultiviert und fanden im 18. Jahrhundert ihren Weg nach Europa. Durch jahrhundertelange Züchtung haben sich die ursprünglich eher schlichten Blüten in wahre Wunderwerke verwandelt, die jährlich die Besucher der Wilhelma begeistern.
Während wir uns an der Fülle der Blüten erfreuen können, tun sich Bienen und andere Insekten eher schwer mit diesen bunten Blütenbällen. Durch die Züchtung wurden die pollenhaltigen Staubblätter in zusätzliche Blütenblätter umgewandelt. Aber keine Sorge, im Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart gibt es genügend andere Pflanzen, an denen sich die Insekten erfreuen können.
Vom Klimawandel beeinflusst: Frühere Blütezeit
Einst blühten die Pfingstrosen, wie ihr Name schon sagt, erst zu Pfingsten. Der Klimawandel hat jedoch dazu geführt, dass die Sträucher ihre Blütezeit nun meist schon Ende April beginnen. Späte Frostperioden können daher eine Gefahr für die empfindlichen Blüten darstellen, weshalb sie nachts mit Vlies abgedeckt werden müssen.
Die Pflanzenteile der Pfingstrosen sind leicht giftig und wurden in der Vergangenheit zu medizinischen Zwecken genutzt. Der Name Paeonia geht auf Paion zurück, den Heiler der griechischen Götter, der mit Hilfe von Pfingstrosen die Wunden des Unterweltgottes heilte, die ihm Herakles in der Schlacht um Pylon zugefügt hatte.
Drei Wochen voller Blütenpracht
Die opulenten Blüten der Pfingstrosen können etwa drei Wochen lang in der Wilhelma bewundert werden, wobei die 17 Sträucher am Fuß der Subtropenterrassen, die in einem zarten Gelb erstrahlen, etwa zwei Wochen später dran sind als die exponierter stehenden Exemplare in Rosa auf der oberen Terrasse.