Der Caravan-Boom und die versteckten Tücken
Der Caravan Salon, die Leitmesse für mobiles Reisen, wird wieder ein Publikumsmagnet sein. Aber bevor du dich mit deinem Wohnwagen auf den Weg ins Abenteuer machst, gibt es einige wichtige Dinge zu beachten. Wir reden hier nicht von der Farbe deiner Campingstühle, sondern von Anhängelast, Stützlast und Achslast. Ja, das klingt erstmal nach trockenen Fakten, aber glaub mir, diese Infos können dir eine Menge Ärger ersparen.
Kapitel 1: Anhängelast – Das A und O deiner Reise
Bevor du deinen Wohnwagen an dein Auto hängst, solltest du unbedingt einen Blick in den Fahrzeugschein werfen. Warum? Weil dort die maximale Anhängelast steht, die dein Auto ziehen darf. Und das ist nicht nur eine Empfehlung, sondern ein Muss! Überschreitest du diese Grenze, riskierst du nicht nur Bußgelder, sondern auch deinen Versicherungsschutz. In Deutschland müssen übrigens Anhänger mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 750 kg gebremst sein. Also, Augen auf beim Anhängerkauf!
Insider-Tipp: Der Fahrzeugschein hat die Antwort
Im Fahrzeugschein findest du im Feld O1 die maximale gebremste Anhängelast. Für leichte Anhänger gibt es auch eine ungebremste Anhängelast (Feld O2), aber die ist meistens für kleinere Lasten gedacht.
Kapitel 2: Stützlast – Das kleine Detail mit großer Wirkung
Die Stützlast ist das maximale Gewicht, das auf der Anhängerkupplung lasten darf. Zu wenig Stützlast, und dein Anhänger könnte ins Schlingern geraten. Zu viel, und du riskierst eine Überlastung der Hinterachse. Die zulässige Stützlast findest du ebenfalls im Fahrzeugschein unter dem Feld 13.
DIY-Tipp: Wie misst man die Stützlast?
Du brauchst keine spezielle Ausrüstung, um die Stützlast zu messen. Eine einfache Personenwaage und ein Vierkantholz tun es auch. Das Holz kommt zwischen die Kupplungsklaue des Anhängers und die Waage, und voilà, du hast deine Stützlast.
Kapitel 3: Achslast – Die Kunst der perfekten Balance
Die Achslast gibt an, wie viel Gewicht auf die Vorder- und Hinterachse deines Autos bzw. deines Anhängers geladen werden darf. Diese Infos findest du in den Feldern 71 und 72 deines Fahrzeugscheins. Überschreitest du diese Werte, kann das die Fahreigenschaften deines Gespanns erheblich beeinträchtigen.
Achtung: Überladung ist kein Kavaliersdelikt
In Deutschland können Bußgelder bis zu 235 Euro fällig werden, wenn du die zulässigen Gewichtsgrenzen überschreitest. Und im Ausland? Da sind die Strafen oft noch höher!
Kapitel 4: Praxisbeispiel – So geht’s richtig
Nehmen wir an, du hast ein Auto mit einer maximalen Anhängelast von 1300 kg und einen Wohnwagen mit einem Leergewicht von 1000 kg. Dein Wohnwagen darf nur mit 300 kg beladen werden, um die maximale Anhängelast nicht zu überschreiten. Klingt kompliziert? Ist es aber nicht, wenn du die Regeln kennst!
Rechenbeispiel: Die Formel für sicheres Reisen
Wenn du die kleinere der beiden Stützlasten von 75 kg voll ausnutzt, bleibt dir noch eine mögliche Zuladung von 425 kg für dein Zugfahrzeug. Addiere das zu den 300 kg möglicher Zuladung des Wohnwagens, und du hast 725 kg, die du verteilen kannst. Aber Achtung, das zulässige Gesamtgewicht des Gespanns darf nicht überschritten werden!
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Sicherheit geht vor!
Camping und Caravaning sind der Inbegriff von Freiheit und Abenteuer. Aber nur, wenn du sicher unterwegs bist. Also, nimm dir die Zeit, dich mit den technischen Details vertraut zu machen. Deine Sicherheit und die deiner Mitreisenden sollten immer an erster Stelle stehen.