Diskussion um Rauchverbot

Bundesgesundheitsministerium: Offen für Auto-Rauchverbot

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) zeigt sich aufgeschlossen gegenüber einer Bundesratsinitiative, die das Rauchen im Auto verbieten will, wenn Minderjährige oder Schwangere mitfahren. Die Zielsetzung der Länderinitiative soll auf ihre Umsetzbarkeit hin überprüft werden.
Bundesgesundheitsministerium: Offen für Auto-Rauchverbot
Bundesgesundheitsministerium: Offen für Auto-Rauchverbot
Raucherwarnung auf Zigarettenschachtel (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) prüft eine Bundesratsinitiative, welche ein Rauchverbot in Fahrzeugen vorsieht. Dies würde das Rauchen untersagen, sobald Minderjährige oder Schwangere mitfahren. Warken betonte gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagsausgaben): „Die Zielsetzung der Länderinitiative werden wir auf ihre Umsetzbarkeit hin überprüfen.”

„Der Gesundheitsschutz insbesondere von Kindern sollte für uns alle höchste Priorität haben und die Rücksichtnahme auf Mitmenschen eine Selbstverständlichkeit sein”, erklärte die Ministerin weiter. Sie wies darauf hin, dass die Risiken des Passivrauchens im vielen Menschen bereits bekannt seien. „Mitinsassen können sich hier nicht entziehen, die Folgen können Schädigungen der Lunge, Atemwegsbeschwerden und Atemwegserkrankungen sein”, mahnte sie bezüglich der gesundheitlichen Auswirkungen.

Mit dieser Äußerung reagierte die CDU-Politikerin auf den Vorstoß mehrerer Bundesländer. Diese beabsichtigen, bei der kommenden Bundesratssitzung erneut eine Gesetzesvorlage einzubringen, die ein Rauchverbot im Auto in Anwesenheit von Kindern oder Schwangeren vorsieht. Sollte die Länderkammer am 26. zustimmen, müsste der sich mit dem Thema befassen.

Die Bundesärztekammer hatte sich bereits zuvor offen für ein solches Verbot gezeigt. Bundesärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt äußerte gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, dass Passivrauchen massive Gesundheitsschäden verursache. „Das Rauchverbot in Autos, in denen Minderjährige oder Schwangere sitzen, ist überfällig”, so Reinhardt.

Im Gegensatz dazu lehnte Simone Borchardt, die gesundheitspolitische Sprecherin der Union, eine derartige Gesetzesänderung ab. „Gesundheitspolitik darf nicht bei symbolischen Einzelmaßnahmen stehenbleiben, sondern muss das gesamte System im Blick behalten”, zitierte sie die Funke-Mediengruppe. Nur so könnten echte Verbesserungen für die menschliche Gesundheit erzielt werden.

Borchardt bezeichnete ein ausschließliches Verbot im Auto als „ein Placebo”. Sie argumentierte, dass die Realität zeige, dass viele Kinder auch in häuslicher Umgebung oder anderen sozialen Kontexten Tabakrauch ausgesetzt seien.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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