Er machte vor allem den „Panikwahlkampf“ des SPD-Ministerpräsidenten Dietmar Woidke für das desaströse Abschneiden verantwortlich. In einer Wahl, die von der AfD dominiert wurde, scheint die Linke zerrieben worden zu sein. Doch Walter gibt sich kämpferisch und spricht von einem Neuanfang – aber was bleibt von einer Partei, die einst fest im Landtag verankert war?
Die Linke am Abgrund
Die Hochrechnungen zeichnen ein düsteres Bild für die Linke in Brandenburg. Mit gerade einmal 3 bis 3,5 Prozent der Stimmen steht die Partei vor dem kompletten Aus im Landtag. Zum Vergleich: Bei der letzten Wahl 2019 erreichte die Linke noch solide 10,7 Prozent. Doch dieses Mal scheinen die Wähler nicht mehr überzeugt zu sein – trotz oder vielleicht gerade wegen der aggressiven Wahlkampftaktik der SPD.
Sebastian Walter erhebt schwere Vorwürfe
In der Wahlnacht ließ Sebastian Walter keinen Zweifel daran, wen er für das Scheitern seiner Partei verantwortlich macht: den amtierenden Ministerpräsidenten Dietmar Woidke. „Wir sind zerschreddert worden von der SPD, wir sind zerschreddert worden von Dietmar Woidke“, erklärte Walter bitter. Laut ihm hätten viele Wähler aus Angst vor der AfD ihre Stimme der SPD gegeben – nicht aus Überzeugung, sondern wegen eines vermeintlich inszenierten Panikszenarios.
Ein Neuanfang oder das Ende?
Trotz des desaströsen Ergebnisses zeigt sich Walter kämpferisch und optimistisch. „Wir können von null beginnen“, sagte er in der ARD. Die Frage bleibt jedoch, ob es der Linken gelingt, sich wieder aufzurappeln. Walter ist überzeugt, dass es in Brandenburg weiterhin Bedarf an einer „sozialen Opposition“ gibt – doch ob die Wähler dieser Meinung sind, wird die Zukunft zeigen.
Das Ergebnis im Vergleich
Vergleicht man das aktuelle Ergebnis mit dem der letzten Wahl, wird das Ausmaß des Debakels deutlich. 2019 konnte die Linke noch 10,7 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. In den vergangenen fünf Jahren scheint jedoch der Zuspruch stark geschrumpft zu sein, was auf die abspaltung von Sarha Wagenknecht und möglicherweise auch auf interne Probleme und eine fehlende klare Positionierung zurückzuführen ist.
