Kulturstaatsminister Wolfram Weimer plädiert weiterhin für eine Zerschlagung des Internetgiganten Google. Er zeigt sich optimistisch, dass die Vereinigten Staaten von Amerika diesen Schritt in naher Zukunft mitgehen werden. Weimer bewertet die derzeitige Macht-, Medien- und Meinungsbildungskonzentration bei der großen amerikanischen Plattform als erhebliches Problem.
In einem Podcast von ntv äußerte der ehemalige Medienmanager, Google unterbinde den Meinungswettbewerb. Er fragt sich kritisch, ob man zulassen wolle, dass dies derart tief in die kollektive Willensbildung eingreife. Auch auf wirtschaftlicher Ebene sieht Weimer seine Argumentation bestätigt. Er betonte, dass Monopole nicht geduldet werden sollten.
Weimer weist darauf hin, dass seit über einem Jahr freie Medien, Lokalzeitungen, Magazine, Fernsehsender und Radiostationen erhebliche Werbeumsatzeinbußen verzeichnen. Dies führt er darauf zurück, dass Werbebudgets zunehmend Google, insbesondere im Hinblick auf die KI-Suchmaschine Gemini, zugutekommen. Er vergleicht seine Haltung mit der des ehemaligen Wirtschaftsministers Ludwig Erhard und ist überzeugt, dass auch dieser eine Zerschlagung von Google befürwortet hätte.
Seine Zuversicht schöpft Weimer aus der Wirtschaftshistorie der USA. Er erinnert an vergleichbare Situationen in anderen Schlüsselbereichen, wie die Monopolzerschlagung in der amerikanischen Energiewirtschaft vor einem Jahrhundert sowie in der Ölindustrie und im Bankensektor. Weimer betont, dass die Amerikaner, entgegen verbreiteter Annahmen, nicht blind dem Großkapital folgen, sondern einen tiefen Glauben an den Wettbewerb haben.
Unter der Präsidentschaft von Donald Trump hält Weimer eine solche Entwicklung zwar nicht für realisierbar, geht jedoch davon aus, dass in den kommenden zehn Jahren in Amerika die Forderung nach einer Zerschlagung Googles mehrheitsfähig werden wird.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)