Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) macht auf gravierende Lücken bei der Kontrolle der Medikamentenversorgung mittels der elektronischen Patientenakte (ePA) aufmerksam. „Wir sehen die ePA als eine tragende Säule für eine sichere Arzneimittelversorgung. Deshalb ist es gut, dass die ePA automatisch mit allen E-Rezepten befüllt wird“, erklärte ABDA-Präsident Thomas Preis gegenüber der „Rheinischen Post“ (Donnerstag). Dennoch besteht laut Preis ein erhebliches Defizit: „Leider werden aber noch 20 Prozent der Medikamente auf Papierrezepten verordnet. Um eine umfassende Bewertung der Medikation vorzunehmen, werden aber alle Medikamente benötigt.“
Ein weiteres Problem stellt das manuelle Nachtragen von Medikamenten dar, die über Papierrezept verordnet oder selbst gekauft wurden. Die Apotheken stünden bereit, diese Daten in die ePA zu übertragen, jedoch fehle es an der technischen Umsetzung. „Dies ist aber technisch noch nicht möglich. Das muss dringend geändert werden, weil auch selbstgekaufte Medikamente sonst nicht von der ePA erfasst werden“, so Preis weiter. Diese fehlende Integration von nicht-elektronischen Rezepten und rezeptfreien Arzneimitteln erschwert eine vollständige und lückenlose Medikationsübersicht, die für eine sichere Patientenversorgung unerlässlich ist.
Trotz dieser Herausforderungen zeigt sich die ABDA optimistisch hinsichtlich der technischen Ausstattung. Preis betonte, dass „Mehr als 90 Prozent der Apotheken zum 1. Oktober 2025 technisch ausgestattet“ seien, um mit der ePA arbeiten zu können. Die Forderung nach einer raschen Anpassung der technischen Voraussetzungen unterstreicht die Dringlichkeit, die ePA zu einem umfassenden Instrument für die Medikationssicherheit weiterzuentwickeln.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)