Tausende Zugvögel, steigendes Risiko

Alarm am Himmel: NABU warnt vor Vogelgrippe bei Kranichen über Baden-Württemberg

Ein Blick nach oben genügt, um ins Staunen zu geraten: Über Baden-Württemberg ziehen derzeit wieder tausende Kraniche. In V-Formationen gleiten sie durch den Herbsthimmel, ihre trompetenden Rufe hallen über Neckar und Donau. Ein Naturwunder, das jedes Jahr aufs Neue begeistert – und in diesem Jahr unter einem dunklen Schatten steht: der Vogelgrippe.
  • Warum warnt der NABU vor der Vogelgrippe bei Kranichen?
    In Norddeutschland sind bereits über 1.000 Kraniche an der Vogelgrippe verendet. Der NABU befürchtet, dass sich der Virus auch in Baden-Württemberg ausbreiten könnte.

  • Wie gefährlich ist die Vogelgrippe für Menschen und Haustiere?
    Das Risiko ist gering, aber Vorsicht ist geboten. Tote Vögel sollten nicht angefasst und Hunde in Rastgebieten angeleint werden.

  • Wann kann man Kraniche in Baden-Württemberg sehen?
    Von Mitte Oktober bis Anfang November ziehen viele Kraniche über Baden-Württemberg. Besonders entlang der Donau und des Neckars sind sie gut zu beobachten.

  • Was soll man tun, wenn man einen toten Vogel findet?
    Den Fund sofort dem Veterinäramt melden. Tote oder kranke Tiere keinesfalls anfassen oder entsorgen.

  • Welche Schutzmaßnahmen empfiehlt der NABU?
    Hunde anleinen, keine Wasservögel füttern, Schuhe reinigen und nach Kontakt mit Wildvögeln Geflügelhaltungen für 48 Stunden meiden.

Alarm am Himmel: NABU warnt vor Vogelgrippe bei Kranichen über Baden-Württemberg
Alarm am Himmel: NABU warnt vor Vogelgrippe bei Kranichen über Baden-Württemberg
Foto: NABU/Günter Nowald

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Während im Norden Deutschlands bereits mehr als 1.000 Kraniche verendet sind, breitet sich der Virus weiter aus. Noch ist Baden-Württemberg verschont, doch Experten warnen: Es ist nur eine Frage der Zeit.

Vogelgrippe bedroht den Vogelzug

In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein wurden Mitte Oktober die ersten kranken Tiere gefunden. Die Zahlen steigen täglich. Besonders betroffen sind große Rastplätze – dort, wo sich zehntausende Vögel versammeln.

„Noch gibt es in Baden-Württemberg keinen Nachweis bei Kranichen“, sagt NABU-Vogelschutzexperte Stefan Bosch. „Aber angesichts der aktuellen Entwicklung ist es wahrscheinlich, dass bald erste Fälle auftauchen.“

Auch andere Arten sind gefährdet. Wasservögel wie Enten, Gänse oder Schwäne tragen den Virus oft unbemerkt weiter – vor allem an großen Seen wie dem Bodensee oder Federsee.

Zugstau über Süddeutschland – warum gerade jetzt so viele Kraniche zu sehen sind

Wegen wechselnder Winde und kühler Temperaturen stockt der Hauptzug vieler Kranichschwärme. Einige Tiere weichen daher auf eine Nebenroute über Baden-Württemberg aus – ein Glücksfall für Beobachter.

Wer Glück hat, kann die imposanten Vögel derzeit über Göppingen, Esslingen oder Stuttgart am Himmel sehen. Bis Anfang November ziehen noch Nachzügler gen Süden – ein seltenes Schauspiel, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

NABU warnt: Hunde anleinen – tote Vögel melden!

Der NABU appelliert eindringlich an Spaziergänger und Tierhalter: Vorsicht ist jetzt wichtiger denn je.

„Lassen Sie Hunde nicht frei laufen, besonders nicht in Gebieten, in denen Kraniche oder andere Wildvögel rasten“, warnt Bosch. Aufgeschreckte Tiere können den Virus weiterverbreiten – auch wenn sie selbst kaum erkranken.

Wer einen toten oder offensichtlich kranken Vogel findet, soll den Fund sofort dem Veterinäramt melden. Denn Aasfresser können den Virus aufnehmen und weitertragen.

Fünf goldene Regeln für alle Naturfreunde

1. Tote Vögel niemals anfassen – sofort melden
2. Hunde anleinen und von Gewässern fernhalten
3. Keine Enten oder Schwäne füttern – das lockt Schwärme an
4. Schuhe nach Spaziergängen gründlich reinigen
5. Nach Kontakt mit Wildvögeln: 48 Stunden keine Geflügelhaltung betreten

Diese einfachen Regeln helfen, die Ausbreitung einzudämmen – und schützen nicht nur Wildvögel, sondern auch Geflügelbestände.

Die große Reise der Kraniche – ein Wunder der

Trotz aller Sorgen bleibt der Vogelzug ein beeindruckendes Schauspiel. Zwei Hauptrouten führen von Skandinavien über Deutschland nach , Spanien und Nordafrika. Immer öfter nutzen Kraniche auch die südwestliche Nebenroute über Baden-Württemberg – ein Zeichen dafür, wie flexibel die Tiere auf Klima und Wind reagieren.

Mit bis zu zwei Metern Flügelspannweite gleiten sie elegant durch den Himmel – ein Sinnbild für Freiheit, Ausdauer und Gemeinschaft.

Fazit: Achtsam beobachten, verantwortlich handeln

Der NABU ruft alle Naturfreunde auf, die Zugzeit bewusst zu erleben – und Verantwortung zu übernehmen. Wer aufmerksam bleibt, schützt das, was uns alle fasziniert: die Rückkehr der Kraniche jedes Jahr aufs Neue.

„Wer meldet, schützt – und wer achtsam ist, hilft mit, dass der Himmel auch künftig voller Leben bleibt“, sagt NABU-Ornithologe Stefan Bosch.

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Die aviäre Influenza, besser bekannt als Vogelgrippe oder Geflügelpest, ist nicht neu. In den vergangenen Jahren kam es in der Geflügelhaltung und bei rastenden Wildvögeln immer wieder zu Ausbrüchen.

Links zu weiteren Hintergrundinformationen:

Häufige Fragen zum Kranichzug und zur Vogelgrippe

Warum warnt der NABU vor der Vogelgrippe bei Kranichen?

In Norddeutschland sind bereits über 1.000 Kraniche an der Vogelgrippe verendet. Der NABU befürchtet, dass sich der Virus auch in Baden-Württemberg ausbreiten könnte.

Wie gefährlich ist die Vogelgrippe für Menschen und Haustiere?

Das Risiko ist gering, aber Vorsicht ist geboten. Tote Vögel sollten nicht angefasst und Hunde in Rastgebieten angeleint werden.

Wann kann man Kraniche in Baden-Württemberg sehen?

Von Mitte Oktober bis Anfang November ziehen viele Kraniche über Baden-Württemberg. Besonders entlang der Donau und des Neckars sind sie gut zu beobachten.

Was soll man tun, wenn man einen toten Vogel findet?

Den Fund sofort dem Veterinäramt melden. Tote oder kranke Tiere keinesfalls anfassen oder entsorgen.

Welche Schutzmaßnahmen empfiehlt der NABU?

Hunde anleinen, keine Wasservögel füttern, Schuhe reinigen und nach Kontakt mit Wildvögeln Geflügelhaltungen für 48 Stunden meiden.

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