Eignung der Kanzlerkandidaten im Zweifel
Das Politbarometer enthüllt eine überraschend kritische Sicht auf die Spitzenkandidaten der großen Parteien. Olaf Scholz (SPD), Friedrich Merz (CDU), Robert Habeck (Grüne) und Alice Weidel (AfD) werden mehrheitlich als ungeeignet für das Amt des Bundeskanzlers bewertet. Besonders Friedrich Merz zeigt sich etwas widerstandsfähiger: „Von ihm sagen 40 Prozent, dass er Kanzler kann“, während 54 Prozent dies verneinen. Olaf Scholz liegt mit 70 Prozent Ablehnung deutlich dahinter, gefolgt von Robert Habeck und Alice Weidel mit 69 bzw. 81 Prozent, die ihre Eignung infrage stellen.

Merz übertrifft Scholz: Wahlkampf im Umbruch
Bei der entscheidenden Frage, ob die Wähler sich zwischen Olaf Scholz und Friedrich Merz als nächsten Kanzler entscheiden würden, zeigt sich eine klare Tendenz. 48 Prozent der Befragten bevorzugen Merz, während 37 Prozent weiterhin für Scholz stimmen. Interessant ist die geschlechtsspezifische Aufteilung: Bei den Männern liegt Merz mit 56 Prozent deutlich vor Scholz (30 Prozent), während bei den Frauen Scholz mit 44 Prozent einen knappen Vorsprung vor Merz (41 Prozent) hat. Diese Unterschiede könnten den Wahlkampf maßgeblich beeinflussen.

Beliebtheitsranking: Boris Pistorius an der Spitze
Im Bereich der Sympathie und Leistung führt Verteidigungsminister Boris Pistorius das Beliebtheitsranking an, bewertet mit einem Durchschnittswert von 1,5. Ihm folgt Hendrik Wüst mit 1,0, gefolgt von Markus Söder und Friedrich Merz. Die Grünen und die AfD liegen im negativen Bereich, wobei Alice Weidel mit minus 2,4 die unbeliebteste Politikerin ist. Diese Rankings spiegeln die aktuelle Stimmung im politischen Spektrum wider und könnten die Wahlentscheidungen der Bürger beeinflussen.
Wirtschaftliche Sorgen in der EU: Mehrheit sieht Bedeutungsverlust
Neben den politischen Unsicherheiten sorgen wirtschaftliche Bedenken für zusätzliche Spannungen. Eine Mehrheit der Befragten ist besorgt über den wirtschaftlichen Bedeutungsverlust der Europäischen Union gegenüber globalen Wettbewerbern wie den USA, Russland und China. 45 Prozent der Befragten machen sich große Sorgen, während weitere 16 Prozent dies als sehr große Sorge einstufen. Diese wirtschaftlichen Ängste könnten die politische Landschaft weiter prägen und die Unterstützung für verschiedene Parteien beeinflussen.

Deutsche fürchten Trump-Sieg: US-Wahl sorgt für Unsicherheit
Die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen bereiten den Deutschen Sorgen. Trotz eines knappen Rennens glauben 72 Prozent, dass Kamala Harris die Wahl gegen Donald Trump gewinnen wird. Sollte Trump jedoch siegen, fürchten 83 Prozent, dass dies negative Auswirkungen auf Deutschland haben könnte. Nur 7 Prozent sehen darin einen möglichen Vorteil. Diese Unsicherheit spiegelt die komplexen internationalen Beziehungen wider und zeigt, wie eng die globale Politik mit der nationalen Stimmung verknüpft ist.

Das nächste ZDF-Politbarometer wird am 8. November 2024 ausgestrahlt und weitere Einblicke in die politische Landschaft Deutschlands bieten. Bleiben Sie informiert und verfolgen Sie die Entwicklungen in diesem spannenden Wahlkampfjahr.

