Gabriel kritisiert linke und grüne Forderungen
Der frühere SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat die Debatte um Ausgleichstage für Feiertage, die auf ein Wochenende fallen, scharf kritisiert. Er äußert im Magazin Focus seine Besorgnis darüber, wie weit Teile der deutschen Politik der Realität entrückt seien. „Wer über so etwas auch nur diskutiert, hat wirklich überhaupt keine Vorstellung mehr davon, was in diesem Land los ist“, so Gabriel.
Leistungsbereitschaft statt „Gürtel enger schnallen“
Gabriel fordert stattdessen mehr Ehrlichkeit und eine Mobilisierung der Bevölkerung. Anstatt vom „Gürtel enger schnallen“ zu sprechen, müsse man die Menschen zum „Ärmel hochkrempeln“ aufrufen. Ohne einen neuen Teamgeist sei der Wohlstand des Landes nicht zu halten, weder ökonomisch noch ökologisch. Eine neue Leistungsbereitschaft sei nötig.
Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands unter Druck
Die Bundesrepublik müsse sich der Tatsache stellen, dass ihre Wettbewerbsfähigkeit massiv bedroht ist. Deutschland brauche eine starke Exportwirtschaft, um seinen sozialen, kulturellen und ökologischen Anspruch zu finanzieren. Mit Europas höchsten Krankenständen, geringsten Arbeitszeiten, vielen Urlaubstagen und einer sinkenden Produktivität sei dies jedoch kaum noch realisierbar, bedauert der SPD-Politiker. Die Koalition aus Grünen und Linken hatte zuletzt Ausgleich für auf Wocheenden fallende Feiertage gefordert. Die Forderung nach gesicherten Arbeitsplätzen und einer starken Wirtschaft ist ein wiederkehrendes Thema, das auch in der Debatte um die Metallbranche spürbar wird.


