Exporte vor großen Herausforderungen

Deutsche Exportwirtschaft: 2026 wird ein hartes Jahr

Deutsche Exportwirtschaft: 2026 wird ein hartes Jahr
Containerschiff (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
Nach turbulenten Monaten blickt die deutsche Exportwirtschaft weiter angespannt auf das kommende Jahr. Eine neue Studie zeigt, dass trotz einzelner kompensierender Effekte globale Marktanteile verloren gehen. Insbesondere die wichtigen Märkte USA und China bereiten Sorgen. Dennoch gibt es strategische Ansätze, um gegenzusteuern und die heimische Wirtschaft zu stärken.
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Globale Verwerfungen belasten deutschen Handel

Die deutsche Exportwirtschaft sieht sich auch im Jahr 2026 mit erheblichen Schwierigkeiten konfrontiert. Eine aktuelle Untersuchung, die vom Auswärtigen Amt gefördert wurde, zeichnet ein düsteres Bild. Selbst wenn es bislang gelingt, größere Einbrüche bei den Warenexporten in die USA und nach China durch gegenläufige Effekte abzufedern, bleibt die Gesamtentwicklung problematisch. Die Folge ist ein schleichender, aber stetiger Verlust von globalen Exportmarktanteilen für Deutschland. Diese Entwicklung beobachten Experten des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

USA und China als Hauptsorgenkinder

Die Daten sprechen eine deutliche Sprache: Allein in den ersten drei Quartalen dieses Jahres brachen die Ausfuhren in die USA um fast acht Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein. Dramatischer fällt das Minus bei den Exporten nach China aus, wo die deutschen Warenlieferungen sogar um zwölf Prozent zurückgingen. Zusammen ziehen diese beiden Rückgänge die gesamten deutschen Ausfuhren laut der Studie um über 1,5 Prozentpunkte nach unten. Die eingebrochenen Exporte nach Übersee konnten zwar teilweise durch vermehrte Ausfuhren in europäische Länder ausgeglichen werden, doch selbst die realen Exporte insgesamt verzeichneten in den ersten drei Quartalen einen Rückgang von 0,7 Prozent.

Kaum Hoffnung für Erholung in China

Besonders alarmierend sind die Aussichten für den chinesischen Markt. Die Studie sieht kaum Anzeichen dafür, dass die Exporte dorthin auf längere Sicht wieder ansteigen könnten. China verfolgt zunehmend eine Politik der Autarkie, holt technologisch stark auf und greift dabei auf Handelspraktiken zurück, die als unfair eingestuft werden. Appelle von EU-Seite zur Verbesserung der Absatzbedingungen für europäische Exporte scheinen wenig Wirkung zu zeigen. Dies erhöht die Notwendigkeit, bedrohte europäische Produktionen durch eigene Handelsmaßnahmen zum Schutz vor chinesischen Wettbewerbsvorteilen zu sichern.

Strategien für die Zukunft

Angesichts dieser globalen Herausforderungen schlägt das IW-Institut mehrere Lösungsansätze vor. Eine zentrale Strategie ist die Stärkung des innereuropäischen Handels, um so eine Erholung der deutschen Exporte zu erzielen. Darüber hinaus muss die Europäische Union, und hier mit höchster Priorität, darauf drängen, dass die USA ihre hohen Zölle auf weiterverarbeitete Stahl- und Aluminiumprodukte senken. Ohne diese Maßnahme sind im kommenden Jahr weitere Einbußen bei den deutschen Exporten in die USA zu befürchten. Die aktuelle Situation verdeutlicht, wie stark deutsche Unternehmen von globalen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen abhängig sind, was auch die Debatte um die Stärkung heimischer Industrien wie im Bauhauptgewerbe unterstreicht, das ebenfalls deutliche Rückgänge verzeichnet.

Mögliche defensive Maßnahmen

Die Studie wirft auch die Frage nach defensiven Maßnahmen auf. Angesichts der unfairen Handelspraktiken Chinas und der daraus resultierenden Gefahr für europäische Produktionen wird die Forderung nach eigenen Handelsschranken stärker. Dies soll dazu dienen, die heimische Industrie zu schützen und Arbeitsplätze zu sichern. Es ist ein komplexes Zusammenspiel aus globalen Beziehungen und nationalen Interessen, das die Zukunft der deutschen Wirtschaft maßgeblich beeinflussen wird.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)
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