Die Grünen stehen vor einer neuen Ära, und die Zeit, in der über eine mögliche Rückkehr des ehemaligen Parteichefs und Vizekanzlers Robert Habeck spekuliert wird, müsse nun enden. Diese klare Haltung vertritt Renate Künast, ehemalige Landwirtschaftsministerin und langjährige Grünen-Fraktionsvorsitzende. „Die Grünen müssen nun rauswachsen aus der Zeit, wo manche denken, er könnte wiederkommen“, sagte Künast gegenüber dem „Stern“. Sie betont, dass eine solche Rückkehr nicht stattfinden wird und es nun um die „Kärrnerarbeit“ gehe, um die Partei wieder zu stärken.
Parallelen zur Joschka Fischer-Ära
Künast zieht Parallelen zu den aktuellen Debatten und der Situation, in der sich die Grünen befanden, als sie erstmals nach ihrer Regierungsbeteiligung in die Opposition rutschten. Damals, nach dem Abschied von Joschka Fischer, stellten sich viele die Frage, ob es „ohne ihn“ weitergehen könne. „Jetzt ist es Robert Habeck“, so Künast. Sie distanziert sich jedoch von der Glorifizierung einzelner Persönlichkeiten. „Ich halte nichts von der Glorifizierung einzelner Leute. Weder Joschka noch Robert waren es allein, das waren wir alle. Und das ist die grüne Stärke.“
Ziel: Wieder an die Regierung
Die Befürchtung, dass die Grünen wieder in eine politische Nische gedrängt werden könnten, weist Künast entschieden zurück. Dies sei bereits seit 2005 nach ihrer ersten Regierungsbeteiligung nicht mehr geschehen. Sie erinnert an die damalige Haltung: „Wir lassen das Pendel nicht wieder in die andere Richtung schlagen, als ob wir nie in Regierungsverantwortung gewesen wären“, so Künast, die damals selbst Fraktionsvorsitzende war. Diese Haltung gelte auch heute. „Im Prinzip ist das auch heute so: Wir wollen wieder an die Regierung. Wir haben dazu auch Ideen. Und wir sind überzeugt, dass wir besser sind als die anderen.“ Die aktuelle sachliche Haltung sei dabei der richtige Weg.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)


