Taten, die sich ankündigen – und Muster, die sich wiederholen
Die Doku legt offen, was Gerichtsakten, Polizeimeldungen und Gespräche mit Angehörigen zeigen: Viele der Taten kündigen sich über Monate oder Jahre an. Kontrolle, Isolation, Überwachung und ein ausgeprägtes Besitzdenken bilden in zahlreichen Fällen den Kern der Gewalt. Körperliche Angriffe stehen oft erst am Ende einer Eskalationsspirale.
In einem der Fälle im Film lebt eine Frau jahrelang in einer Beziehung, die von Kontrolle geprägt ist. Als sie sich trennen will, eskaliert die Gewalt – trotz mehrfacher Hilfegesuche. In einem anderen Fall spielt körperliche Gewalt zunächst keine Rolle. Doch psychischer Druck und Zwang dominieren den Alltag, bis der Partner zum äußersten Mittel greift. Die Botschaft der Doku ist deutlich: Es sind selten spontane Taten. Es sind Prozesse.

© ZDF/Sebastian Klatt
Ein Interviewraum, der mehr erzählt als Worte
Ein ungewöhnliches filmisches Element verstärkt die Wirkung: Ein schlichter Raum, ein Stuhl für die Menschen, die die Opfer kannten – und daneben ein zweiter Stuhl, der leer bleibt. Er steht sinnbildlich für die Frauen, deren Stimmen fehlen. Angehörige, Freunde, Nachbarn und Kolleginnen berichten, was sie erlebt und warum sie sich so oft hilflos gefühlt haben.
Behörden unter Druck: Versäumnisse werden sichtbar
Parallel dazu begleitet die Kamera Jochen Breyer in einem Rechercheraum. Hier nimmt das Team Erkenntnis für Erkenntnis auf, bis ein Gesamtbild entsteht: Warnsignale, die nicht ernst genug genommen wurden. Schutzmechanismen, die zu langsam greifen. Strukturen, die Gewalt nicht verhindern.

© ZDF/Sebastian Klatt
Expertinnen und Experten ordnen ein, welche Fehler passieren – und was sich ändern müsste. Von fehlenden Kapazitäten in Frauenhäusern bis hin zu unzureichender Risikoanalyse zeigen sie, wie lückenhaft das System ist.
Ein Film, der zum Handeln zwingt
Die Doku „Weil du mir gehörst! – Wenn Männer ihre Frauen töten“ macht sichtbar, was häufig im Verborgenen bleibt. Es ist ein Film über Gewalt, aber auch über Versagen – und über die Frage, wie viele dieser Todesfälle vermeidbar gewesen wären.


