Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Gerda Hasselfeldt, hat die Vorbereitung Deutschlands auf Katastrophenfälle als ungenügend kritisiert. In einem Statement gegenüber der „Augsburger Allgemeinen“ äußerte Hasselfeldt ihre Besorgnis über bestehende Defizite, die nicht nur die logistische und infrastrukturelle Ausstattung des Bevölkerungsschutzes betreffen, sondern auch die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung selbst.
Ein zentraler Punkt ihrer Kritik ist die Notwendigkeit einer umfassenderen Qualifizierung der Bevölkerung. Neben den zahlreichen ausgebildeten ehrenamtlichen Kräften sieht Hasselfeldt einen dringenden Bedarf, niedrigschwellige Ausbildungsangebote in Erster Hilfe und Pflegesituationen anzubieten. Sie schlägt vor, ab der 7. Klasse jährlich zwei Schulstunden der Wiederbelebung zu widmen. Diese Maßnahme könnte nach ihrer Ansicht Leben retten, insbesondere bei Herzstillständen, wo schnelles Handeln dauerhafte Schäden verhindern kann. Die DRK-Präsidentin verweist dabei auf positive Erfahrungen in anderen Ländern, wo solche Kurse fest in den Lehrplänen verankert seien, in Deutschland jedoch noch nicht.
Darüber hinaus betont Hasselfeldt die Eigenverantwortung der Bürger. Sie rät jedem, einen persönlichen Notvorrat anzulegen, der Trinkwasser, haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel und Medikamente für mindestens drei Tage, besser noch für zwei Wochen, umfassen sollte. Ergänzende Tipps, wie die Anschaffung einer Kurbeltaschenlampe oder eines Kurbelradios, seien auf entsprechenden Vorsorgelisten zu finden. Abschließend empfiehlt die DRK-Präsidentin die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs, der auch Selbstschutzinhalte vermittelt.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)