Die Gewerkschaft Verdi hat im bevorstehenden Tarifstreit des öffentlichen Dienstes nicht ausgeschlossen, Streiks im Winter zu initiieren. Dies erklärte Verdi-Chef Frank Werneke gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“.
Werneke betonte, dass die Gewerkschaft grundsätzlich in der Lage sei, die Arbeitgeber durch Streiks unter Druck zu setzen. Es liege an den Verhandlungspartnern, in welchem Umfang dies notwendig sei. Die Bundesländer werden gefordert, in der Anfang Dezember beginnenden Tarifrunde für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes spätestens in der zweiten Verhandlungsrunde ein realitätsnahes Angebot vorzulegen.
Ein möglicher Arbeitsausstand könnte weitreichende Konsequenzen haben und diverse Bereiche betreffen, darunter Universitätskliniken, angestellte Lehrkräfte, Polizeiangestellte sowie Personal, das für die Räumung winterlicher Straßen zuständig ist. Werneke kündigte an, im Falle notwendiger Warnstreiks zu einer breiten Beteiligung aufzurufen.
Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD), der die Verhandlungen für die Bundesländer führt, hatte die Verdi-Forderung von sieben Prozent mehr Gehalt bereits als „astronomisch“ bezeichnet. Werneke stellte seinerseits klar, dass Verdi nicht beabsichtigt, unter dem Tarifergebnis für Bund und Kommunen abzuschließen, welches bei einer 5,8-prozentigen Gehaltserhöhung über 27 Monate liegt.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)
