Pünktlichkeit, Baustellen, Infrastruktur

Bahn-Chefin erwartet schwieriges Jahr

Die neue Chefin der Deutschen Bahn (DB), Evelyn Palla, prognostiziert für das laufende Jahr weitere Beeinträchtigungen im Bahnverkehr. Reisende müssen sich auf zahlreiche Verspätungen und eine Rekordzahl an Baustellen einstellen. Ein Besserung ist vorerst nicht in Sicht, da die Bahnanlagen unerwartet schnell altern.
Bahn-Chefin erwartet schwieriges Jahr
Bahn-Chefin erwartet schwieriges Jahr
Deutsche Bahn (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Die Pünktlichkeit im Fernverkehr wird voraussichtlich weiterhin zu wünschen übrig lassen. Palla, die die Führung der Deutschen unlängst übernahm, äußerte sich in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ zu den Herausforderungen. Sie gab zu, dass es „erst mal nicht besser“ werde und die Pünktlichkeit im Fernverkehr dieses Jahr „voraussichtlich eine Fünf vorne haben“ werde.

Für 2026 legt sie sich noch nicht fest, betont jedoch, dass das Hauptziel sein wird, die Pünktlichkeit zu stabilisieren und dem Abwärtstrend entgegenzuwirken.

Infrastrukturprobleme als Hauptursache in

Ein wesentlicher Grund für die anhaltenden Probleme ist der unerwartet schnelle Alterungsprozess der Bahnanlagen. Palla erklärte, dass dieser Effekt seit dem Sommer deutlich sichtbar sei und sowohl Stellwerke als auch Schienen, Weichen und Oberleitungen betreffe. Diese Entwicklung sei in den bisherigen Prognosen „in dieser Dramatik nicht abgebildet“ gewesen.

Diese Einschätzung steht im Gegensatz zu früheren Äußerungen. Noch Mitte April 2025 hatte Infrago-Chef Philipp Nagl eine „Trendwende“ bei der Sanierung der Infrastruktur verkündet und behauptet, „die Verschlechterung des Zustandes unserer Infrastruktur gestoppt“ zu haben.

Rekordzahl an Baustellen

Die schlechte Infrastruktur führt zu einer deutlichen Zunahme von Langsamfahrstellen und ungeplanten Baustellen. Für 2025 rechnet Palla mit insgesamt 26.000 Baustellen, was 5.000 mehr sind als im Vorjahr. Für das kommende Jahr wird sogar mit über 28.000 Baustellen gerechnet.

Palla betonte die enge Verbindung zwischen Infrastrukturzustand, Zuverlässigkeit und wirtschaftlichen Ergebnissen. Sie sieht die Notwendigkeit, einen „Weg nach oben“ zu finden und sich der Realität „ehrlich zu machen“.

Im Dezember plant die Bahnchefin, dem Aufsichtsrat ein Konzept zur Umstrukturierung der Bahn vorzulegen. Für sie ist klar: „Wir können uns diese Strukturen nicht leisten.“

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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