Die deutsche Wirtschaft strebt nach mehr Unabhängigkeit bei der Beschaffung wichtiger Rohstoffe. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche hat daher einen Rohstofffonds ins Leben gerufen, wie die „Bild“ in ihrer Montagsausgabe berichtet. Dieser Fonds soll dazu beitragen, die Abhängigkeit Deutschlands von China in diesem Sektor zu mindern.
Der Fonds ist darauf ausgelegt, bis zum Jahr 2029 ein Gesamtvolumen von einer Milliarde Euro zu erreichen. Für das laufende Jahr sind bereits konkrete Schritte geplant: Eine erste Investition von 50 Millionen Euro, die auf bis zu 150 Millionen Euro anwachsen kann, ist für die Lithium-Gewinnung im Oberrheingraben vorgesehen. Hierbei sollen zusätzlich 1,9 Milliarden Euro von privaten Investoren bereitgestellt werden, wie Reiche gegenüber der „Bild“ erklärte.
Ein weiteres wichtiges Vorhaben ist die Förderung von Kupfer und Gold in Kanada. Dafür sind Mittel von bis zu 150 Millionen Euro aus dem Fonds earmarked, wobei das Gesamtvolumen dieses Projekts über 500 Millionen Euro beträgt. Des Weiteren ist eine Beteiligung an der Förderung Seltener Erden in Australien mit bis zu 100 Millionen Euro geplant. Laut Reiche tragen private Kapitalgeber hier weitere 1,7 Milliarden Euro bei.
Die Ministerin betonte gegenüber der „Bild“ die aktive Strategie: „Wir bleiben nicht passiv. Wir stellen uns der schwierigen Situation mit China und investieren selbst.“ Sie hob hervor, dass der Bund in der Lage sei, „privates Kapital zu hebeln“, indem „die Bundesregierung einen Euro zur Verfügung stellt und private Investoren dann zusätzlich jeweils neun Euro zur Verfügung stellen.“
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)
