Eine Untersuchung der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) hat ergeben, dass die „proisraelische“ Ausrichtung der AfD seit dem Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 vorrangig ein Instrument zur „politischen Instrumentalisierung“ darstellt. Dieser Befund, über den der „Spiegel“ berichtete, legt nahe, dass der Erfolg der AfD in direktem Zusammenhang mit ihrer Haltung gegenüber Muslimen steht.
Die Autoren der Studie argumentieren, dass die vermeintliche Solidarität mit Israel der AfD dazu dient, ihren „muslimfeindlichen“ Markenkern zu betonen und zu rechtfertigen. Dadurch soll nach Ansicht der KAS von Antisemitismus innerhalb der Partei abgelenkt werden. Führende Persönlichkeiten der AfD, darunter Beatrix von Storch und Alice Weidel, würden demnach die Partei als alleinige Verfechterin jüdischer Interessen inszenieren.
Norbert Lammert (CDU), der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung und ehemaliger Bundestagspräsident, äußerte dazu klar seine Ablehnung: „Hinter der vermeintlichen Israel-Solidarität der AfD verbergen sich völkischer Nationalismus und Verschwörungsdenken, Hass auf Muslime und Antisemitismus.“ Lammert betonte, dass sowohl die Menschen in Israel als auch die jüdische Gemeinschaft in Deutschland „ernst gemeinten, echten Rückhalt“ verdienten und nicht eine „politisch inszenierte Scheinsolidarität einer rechtsextremen Partei“.
Die Analyse der Konrad-Adenauer-Stiftung bezeichnet die angebliche proisraelische Haltung der AfD als ein „Täuschungsmanöver“. Ziel sei es, rechtsextreme Positionen in der Gesellschaft salonfähig zu machen. Tatsächlich zeige die Untersuchung, dass AfD-Anhänger überdurchschnittlich oft antisemitische Aussagen befürworten. (Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)
