Die Europäische Kommission hat eine kartellrechtliche Untersuchung gegen die Deutsche Börse initiiert. Im Fokus stehen mögliche Absprachen zwischen der Deutschen Börse und der Nasdaq. Die Brüsseler Behörde gab am Donnerstag bekannt, dass die Prüfung die Bereiche Notierung, Handel und Clearing von Finanzderivaten betreffe.
Es besteht der Verdacht, dass die beiden Unternehmen Vereinbarungen getroffen oder Verhaltensweisen abgestimmt haben könnten, um einen Wettbewerb untereinander zu vermeiden. Weiterhin wird befürchtet, dass die Unternehmen die Nachfrage aufgeteilt, Preise koordiniert und sensible Geschäftsinformationen untereinander ausgetauscht haben könnten.
Sollten sich diese Annahmen als zutreffend erweisen, würde dies einen Verstoß gegen die EU-Wettbewerbsvorschriften darstellen. Diese Vorschriften untersagen Kartelle und andere wettbewerbsbeschränkende Geschäftspraktiken. Solche Handlungen könnten zu einer Fragmentierung des Marktes führen und negative Auswirkungen auf die Preise sowie die Qualität der angebotenen Dienstleistungen haben. Die Kommission hat angekündigt, dieser Prüfung Priorität einzuräumen, betont jedoch, dass das Verfahren ergebnisoffen geführt wird.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)
