Hendrik Streeck, der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht und Drogenfragen (CDU), hat sich gegen eine erneute Kriminalisierung von Freizeitkiffern ausgesprochen. Er argumentiert, dass die rund fünf Millionen regelmäßigen Cannabiskonsumenten in Deutschland vom Schwarzmarkt ferngehalten werden sollten, anstatt sie dorthin zurückzudrängen.
Gleichzeitig äußerte Streeck Bedenken hinsichtlich der von Ex-Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf den Weg gebrachten Teillegalisierung. Er sieht in der aktuellen Gesetzgebung Reformbedarf, insbesondere nach den Erkenntnissen des kürzlich veröffentlichten Zwischenberichts zur Reform.
Der Bericht weist laut Streeck auf eine Zunahme des sogenannten „Social Supply“ hin. Dies beschreibt die Weitergabe von selbst angebautem Cannabis unter Freunden oder Bekannten. Eine solche Praxis ist nach geltendem deutschem Recht nicht gestattet und wird dem Schwarzmarkt zugerechnet.
Ein weiterer Kritikpunkt Streecks betrifft die dramatische Zunahme der Verschreibungen von Medizinalcannabis seit der Einführung der Teillegalisierung. Er verwies auf einen Anstieg der Importmenge um etwa 430 Prozent. Streeck äußerte die Sorge, dass „Dealer im weißen Kittel“ über Schlupflöcher in der Telemedizin eine Legitimierung erhalten könnten.