Die deutschen mittelständischen Unternehmen verzeichnen weiterhin einen Umsatzrückgang. Im September sank der preis- und saisonbereinigte Umsatz um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dies geht aus dem Datev-Mittelstandsindex hervor, dessen Ergebnisse die FAZ in ihrer Dienstagsausgabe veröffentlichte. Eine zuvor im Sommer zaghaft angedeutete Stabilisierung des Umsatzes konnte sich nicht halten; stattdessen fehle es an jeglichen Anzeichen für eine Erholung, so Timm Bönke, Chefvolkswirt von Datev.
Besonders betroffen waren verschiedene Branchen: Im Gastgewerbe lag der Umsatz um 4,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Das Bauhauptgewerbe verzeichnete einen Rückgang von 2,9 Prozent, während das verarbeitende Gewerbe einen Umsatzschwund von 2,8 Prozent erlebte. Robert Mayr, Vorstandsvorsitzender der Datev-Genossenschaft, kommentierte die Situation mit den Worten: „Der Reformstau geht der Wirtschaft an die Substanz.“
Auch auf dem Arbeitsmarkt leisten die mittelständischen Unternehmen derzeit keinen positiven Beitrag zur Beschäftigung. Im September sank die Beschäftigung in diesem Sektor gemäß den Datev-Daten um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklung ist die schwierige Lage, in der sich die Unternehmen zwischen sinkenden Umsätzen und steigenden Lohnkosten befinden. Obwohl der Lohnzuwachs sich im Mittelstand abschwächt, lag er im September mit 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr immer noch über der jüngsten Inflationsrate von 2,4 Prozent.
Datev, als IT-Dienstleister der steuerberatenden Berufe, greift für die Erstellung des Mittelstandsindex auf eine umfassende Datenbasis zurück. Diese umfasst anonymisierte Umsatzsteuervoranmeldungen und weitere Informationen von über einer Million mittelständischer Unternehmen. Die so gewonnenen Daten sind schneller verfügbar als amtliche Statistiken und bieten einen wichtigen Einblick in die wirtschaftliche Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen, die eine tragende Rolle in der deutschen Wirtschaft spielen.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)