Die Messe Erfurt hat die Bestätigung erteilt: Der nächste Bundesparteitag der AfD soll am ersten Juliwochenende 2026 in der thüringischen Landeshauptstadt stattfinden. Bei diesem Parteitag steht turnusmäßig die wichtige Wahl der Parteiführung auf der Agenda.
Die Wahl Erfurts als Austragungsort wird von politischen Beobachtern aufmerksam verfolgt und kommentiert. Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) äußerte gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland„, dass er die Standortwahl nicht als Zufall betrachte. Er vermutet ein Kalkül hinter dieser Entscheidung: „Wir wissen ja, dass das die politische Heimat von Björn Höcke ist. Ich vermute, dass er da die komplette Machtübernahme plant“, so Maier.
Maier interpretierte die Entscheidung als ein „klares Zeichen der AfD, wo die Reise hingeht: in Richtung weitere Radikalisierung und eines engen Schulterschlusses mit Höcke und dem Ex-Flügel“. Angesichts dieser Einschätzung erwartet der Innenminister, dass es zu Protesten kommen könnte. Er fügte hinzu: „Man muss damit rechnen, dass es zu Gegendemonstrationen kommt. Es wäre angesichts der Radikalisierung der AfD auch richtig, dass die Zivilgesellschaft da Flagge zeigt.“
Ähnliche Ansichten vertrat Thüringens ehemaliger Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke). Er bezeichnete die Entscheidung für Erfurt als „offenkundig eine Referenz an Björn Höcke und den ehemaligen Flügel der Partei“. Ramelow sieht darin ein „Indiz für die Machtverhältnisse in der AfD“.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)