Evelyn Palla, die designierte Bahnchefin, erteilte am Montag in Berlin einer Wiedereinführung der Familienreservierung eine Absage. Auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur erklärte sie, dies sei „aktuell nicht vorgesehen“. Die Bahn hatte die Familienreservierung, die bis zu fünf Personen für 10,40 Euro einen festen Sitzplatz ermöglichte, im Juni abgeschafft. Seitdem müssen auch Kinder für eine Sitzplatzreservierung bezahlen.
Palla betonte, die Bahn sei bereits „sehr familienfreundlich“. Dies zeige sich unter anderem im Vergleich mit Tarifen anderer europäischer Eisenbahnsysteme, insbesondere im Fernverkehr.
Bei ihrer Vorstellung am Montag stellte Palla klar, dass Qualität künftig „Chefinnensache“ sein werde. „Die Zufriedenheit unserer Fahrgäste steht über allem und der DB-Konzern braucht auch eine neue Qualitätskultur und wir werden sie schaffen.“ Die Schiene bleibe dabei das Fundament. Ohne eine starke, leistungsfähige und funktionierende Schiene sei „alles andere nichts“. Daher habe die Sanierung der Infrastruktur weiterhin höchste Priorität.
Die designierte Bahnchefin kündigte zudem an, am Konzept der Generalsanierung festzuhalten. „Denn nur wenn Fahrwege, wenn Bahnhöfe in Topform sind, dann kann auch der Zugbetrieb wieder glänzen.“ Gleichzeitig dämpfte Palla die Erwartungen an kurzfristige Verbesserungen. „Es gibt keinen Qualitätsschalter, den wir einfach umlegen werden können“, erklärte sie. Die Sanierung der Eisenbahninfrastruktur sei ein „Marathon“.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)