Sichere Kommunikation auch bei Stromausfällen

Baden-Württemberg stattet Feuerwehr mit satellitengestütztem Funksystem aus

Wenn die Feuerwehr ausrückt, zählt jede Sekunde – und jede Information. Funkverbindungen sind dabei das Rückgrat der Einsätze. Doch was passiert, wenn das bestehende Digitalfunknetz überlastet ist oder gar komplett ausfällt? Genau hier setzt das Land Baden-Württemberg an: Mit einem neuen satellitengestützten Funksystem wird die Kommunikation der Einsatzkräfte nun noch sicherer gemacht.
Baden-Württemberg stattet Feuerwehr mit satellitengestütztem Funksystem aus
Baden-Württemberg stattet Feuerwehr mit satellitengestütztem Funksystem aus
Foto: Christian Schwier – stock.adobe.com

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Feuerwehren erhalten „SaFe“ – Satellitenfunk Feuerwehr

Das Land hat für seine Feuerwehren das System „SaFe“ („Satellitenfunk Feuerwehr“) beschafft. Der Name ist Programm: Auch in extremen Krisensituationen soll die Kommunikation aufrechterhalten werden. Dafür braucht das System keine Masten oder Boden-Infrastruktur. Alles läuft direkt über Satelliten.

Innenminister und stellvertretender Ministerpräsident Thomas Strobl betont die Bedeutung der neuen Technik:
„Die Einsatzkräfte unserer Feuerwehren müssen jederzeit, und gerade auch in Krisensituationen, sicher kommunizieren können. Kommunikation ist ein wesentlicher Schlüssel für einen erfolgreichen Einsatz. Daher investieren wir in eine moderne und zukunftsfähige Kommunikationstechnik.“

Ergänzung zum Digitalfunk – nicht Ersatz

Grundsätzlich kommunizieren Feuerwehr, und andere Einsatzkräfte in über den Digitalfunk BOS – ein einheitliches Netz für alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben. Dieses System gilt als sicher und zuverlässig. Doch es gibt Schwachstellen:

  • Bei Auslandseinsätzen können Feuerwehrkräfte aus Baden-Württemberg nicht immer auf das Netz zugreifen.
  • Umgekehrt können ausländische Einheiten, die in Deutschland helfen, hier nicht ohne Weiteres das Digitalfunknetz nutzen.
  • Bei einer sehr hohen Auslastung – etwa bei Katastrophenlagen – kann das Satellitensystem das Digitalfunknetz entlasten.
  • Selbst bei einem flächendeckenden Stromausfall bleibt das Satellitenfunksystem funktionstüchtig.

Damit wird klar: SaFe ist nicht als Ersatz gedacht, sondern als zweites Standbein, das im Notfall einspringt.

Hochmoderne Ausstattung für das Land

In einem ersten Schritt hat das Land :

  • 52 fest installierte Funkgeräte in Gebäuden beschafft
  • 190 tragbare Satelliten-Handsprechfunkgeräte angeschafft

Damit sind zunächst die Stadt- und Landkreise, die Regierungspräsidien sowie das Innenministerium ausgestattet. Die Funkgeräte sind so konzipiert, dass sie auch in schwierigen Umgebungen zuverlässig arbeiten.

Ein besonderer Vorteil: Die übertragenen Informationen sind vollständig verschlüsselt – ein unberechtigtes Abhören ist nicht möglich.

Wie funktioniert das System?

Im Gegensatz zum klassischen Funk, der Masten, Antennen und ein Netz am Boden benötigt, funktioniert der Satellitenfunk unabhängig von jeglicher Infrastruktur.

Alles, was nötig ist: Eine Antenne, die eine direkte Verbindung zum Satelliten aufbaut. Von dort werden die Daten sicher weitergeleitet. Für die Feuerwehr bedeutet das: Kommunikation ohne Grenzen, egal ob im Ausland, in abgelegenen Regionen oder bei großflächigen Störungen.

Sicherheit durch Verschlüsselung

Ein weiterer Pluspunkt: Alle Gespräche und Daten werden über den gesamten Transportweg verschlüsselt. Das ist gerade bei sensiblen Einsatzlagen entscheidend, damit keine unbefugten Dritten mithören können.

Innenminister Strobl fasst zusammen: „Mit dem nun beschafften Satellitenkommunikationssystem kann unsere Feuerwehr die Herausforderungen in Krisen entschlossen angehen.“

Vertrag läuft über fünf Jahre

Das System stammt von der Firma abel&käufl aus Landshut, die das Produkt „K-Funk“ anbietet. Der Vertrag läuft zunächst über fünf Jahre. In dieser Zeit soll das System intensiv getestet und gemeinsam mit den nutzenden Stellen evaluiert werden.

Nach der Einführung will das Innenministerium prüfen, ob Anpassungen oder Erweiterungen notwendig sind.

Warum das wichtig ist

Naturkatastrophen, Blackouts, internationale Katastrophenschutz-Einsätze – all das sind Szenarien, die in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen haben. Eine zuverlässige Kommunikation ist dabei lebenswichtig. Mit der Investition in „SaFe“ setzt Baden-Württemberg ein klares Signal: Die Sicherheit der Einsatzkräfte und der Bevölkerung hat oberste Priorität.

Fazit

Mit dem neuen satellitengestützten Funksystem SaFe erhält die Feuerwehr in Baden-Württemberg eine entscheidende Zusatzsicherung. Egal ob Überlastung des Digitalfunks, Auslandseinsätze oder Stromausfälle – die Kommunikation bleibt stabil. Damit ist das Land für Krisensituationen deutlich besser gewappnet.

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