Premiere im Oktober – ab Dezember im Einsatz zwischen Berlin und Köln

Mit einem Jahr Verspätung: Neuer ICE L startet – Bahn zeigt erstmals stufenlosen Hochgeschwindigkeitszug

Die Deutsche Bahn hat grünes Licht für ihren neuesten Fernverkehrszug bekommen: Der ICE L darf offiziell in Deutschland fahren. Die Genehmigung kam vom Hersteller Talgo, der am 11. August 2025 die erfolgreiche Zulassung bekanntgab. Damit ist der Weg frei, um den Zug pünktlich zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2025 in den regulären Betrieb zu schicken.
Mit einem Jahr Verspätung: Neuer ICE L startet – Bahn zeigt erstmals stufenlosen Hochgeschwindigkeitszug
Mit einem Jahr Verspätung: Neuer ICE L startet – Bahn zeigt erstmals stufenlosen Hochgeschwindigkeitszug
Der nue ICE L
Foto: Deutsche Bahn AG / Tobias Holzer

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Die ersten Fahrten sind auf der Strecke zwischen und Köln geplant. Schritt für Schritt soll das Netz ausgeweitet werden – der ICE L wird damit einer der zentralen Bausteine in der Modernisierung des Fernverkehrs. Die offizielle Präsentation des ersten Zuges findet am 17. Oktober 2025 in Berlin statt, bei der die das neue Flaggschiff erstmals der Öffentlichkeit zeigt.

Barrierefreiheit im Fokus – der erste stufenlose ICE

Das Besondere an diesem Modell: Der ICE L ist der erste Hochgeschwindigkeitszug der Bahn mit komplett stufenlosem Einstieg. Fahrgäste können auf Bahnsteighöhe einsteigen – ohne Hublifte, Rampen oder Treppen. Das bedeutet spürbare Erleichterung für Rollstuhlfahrende, Eltern mit Kinderwagen oder Reisende mit schweren Koffern und Fahrrädern.

Der Name ist dabei Programm: Das „L“ steht für „Low Floor“ – niedriger Einstieg. Dieser technische Fortschritt setzt einen neuen Standard für Barrierefreiheit im deutschen Fernverkehr.

Mehr Komfort und besserer Empfang

Auch im Innenraum will die Bahn neue Maßstäbe setzen. Das Design wurde komplett überarbeitet: wohnliche Materialien, kürzere Wagenlängen und eine tageszeitabhängige Lichtsteuerung sollen für ein angenehmes Reisegefühl sorgen. Die Farb- und Materialwahl soll an moderne Wohnzimmer erinnern, um lange Fahrten entspannter zu gestalten.

Eine weitere Neuerung: mobilfunkdurchlässige Scheiben. Während bei bisherigen Zügen das Signal oft stark abgeschirmt wird, sollen diese Spezialfenster den Empfang deutlich verbessern – ohne dass zusätzliche Signalverstärker nötig sind.

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ICE L. Innenaufnahme 1. Klasse.
Foto: Deutsche Bahn AG / Tobias Holzer

Sitze im Praxistest optimiert

Bevor der ICE L in Produktion ging, wurden die neuen Sitze von 1.600 Testpersonen auf Herz und Nieren geprüft. Ergebnis: optimierte Ergonomie, verstellbare Rückenlehnen, größere Klapptische sowie integrierte Halterungen für Smartphones und Tablets. Die Bahn verspricht, dass so auch Arbeiten während der Fahrt bequemer möglich ist.

Weniger Tempo, mehr Alltagstauglichkeit

Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h ist der ICE L langsamer als viele seiner ICE-Brüder, die bis zu 300 km/h erreichen. Dafür ist er in Sachen Komfort, Barrierefreiheit und Flexibilität moderner als frühere Modelle. Optisch erinnert er mehr an einen klassischen Intercity – kein Zufall, denn er soll langfristig die betagten Intercity-1-Züge ersetzen, die seit den 1970er-Jahren im Einsatz sind.

So läuft der Fahrplan für die Einführung

Die Bahn hat insgesamt 79 ICE L bestellt. Noch in diesem Jahr werden vier Züge ausgeliefert und in Betrieb genommen. 2026 folgen neun weitere. Parallel dazu werden die ältesten Intercity-Züge schrittweise ausgemustert. Ziel ist es, das Fernverkehrsangebot moderner, barrierefreier und zuverlässiger zu gestalten.

Die offizielle Vorstellung am 17. Oktober 2025 in Berlin wird nicht nur Bahnfans anlocken – sie markiert auch symbolisch den Beginn einer neuen Ära im deutschen Fernverkehr.

: Warum die Verzögerung?

Eigentlich hätte der ICE L schon im Herbst 2024 fahren sollen. Doch es kam anders: Lieferschwierigkeiten beim spanischen Hersteller Talgo und Verzögerungen im Test- und Zulassungsverfahren warfen den Zeitplan um ein ganzes Jahr zurück. Die Bahn blieb dennoch bei ihrem Ziel, den Zug so schnell wie möglich einsatzbereit zu machen – nun ist es geschafft.

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