Obwohl der Umsatz mit 324,7 Milliarden Euro leicht über dem Vorjahr lag (+0,74 Prozent), konnten steigende Fixkosten und Sonderaufwendungen von 2,6 Milliarden Euro für Restrukturierungsmaßnahmen nicht ausgeglichen werden.
Absatz geht zurück – China bereitet Probleme
Weltweit lieferte Volkswagen 9,0 Millionen Fahrzeuge aus – ein Rückgang von 2,3 Prozent gegenüber 9,2 Millionen in 2023. Während die Verkäufe in Nordamerika und Europa stabil blieben, konnte das Wachstum in Südamerika den Absatzeinbruch in China nicht kompensieren.
VW-CEO Oliver Blume bleibt dennoch optimistisch:
„2024 hat die Volkswagen Group entscheidende Impulse gesetzt. Unsere Transformation gewinnt an Substanz und Geschwindigkeit. Mit dem Hochlauf bezahlbarer Elektromobilität, der autonomen Fahrzeugflotte und der Batteriezellenproduktion in Deutschland zeigt Volkswagen europäische Innovationen für die Welt – als der globale Automotive Tech Driver.“
Dividende sinkt um 30 Prozent
Trotz des Gewinnrückgangs will Volkswagen weiterhin eine Dividende ausschütten. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen eine Dividende von 6,30 Euro je Stammaktie und 6,36 Euro je Vorzugsaktie vor – 30 Prozent weniger als im Vorjahr.
CFO Arno Antlitz betont den schwierigen Markt:
„In einem anspruchsvollen Wettbewerbsumfeld ist es uns gelungen, ein insgesamt ordentliches Ergebnis abzuliefern. Wir halten Verbrenner technologisch wettbewerbsfähig, investieren in Elektromodelle und Software und setzen auf Wachstum in den USA.“
Sparmaßnahmen und harte Einschnitte
Angesichts der finanziellen Lage hatte sich VW Ende 2024 mit Betriebsrat und IG Metall auf einschneidende Sparmaßnahmen verständigt. Dazu gehören Personalabbau, Werksschließungen und eine Anpassung der Investitionsstrategie.
Trotzdem gibt es für die rund 120.000 Beschäftigten in Deutschland eine Bonuszahlung von 4.799,50 Euro – das sind rund 4.630 Euro mehr als im Vorjahr. Allerdings steht fest: 2026 und 2027 werden die Boni reduziert.
Ausblick auf 2025: Wachstum, aber Unsicherheiten bleiben
Volkswagen erwartet für 2025 ein Umsatzwachstum von bis zu 5 Prozent und eine operative Umsatzrendite zwischen 5,5 und 6,5 Prozent. Der Netto-Cashflow soll zwischen 2 und 5 Milliarden Euro liegen.
Doch die Herausforderungen bleiben groß: Politische Unsicherheiten, Handelsrestriktionen, steigender Wettbewerb und volatile Rohstoffpreise setzen den Konzern unter Druck. Anpassungen in der Berichtslogik werden zudem rechnerisch zu einer niedrigeren Investitionsquote führen – 2025 erwartet VW eine Quote zwischen 12 und 13 Prozent, bis 2027 soll sie auf rund 10 Prozent sinken.
Volkswagen steht damit vor einem entscheidenden Jahr – mit großen Herausforderungen, aber auch Chancen durch neue Technologien und strategische Neuausrichtungen.



