Deutschlands Unternehmen stehen derzeit vor erheblichen Herausforderungen, die über die bloße Rezession und geopolitische Krisen hinausgehen. Eine neue Allensbach-Umfrage, die im Auftrag der Restrukturierungsberatung FTI-Andersch unter 169 Industrieunternehmen durchgeführt und vom „Handelsblatt“ veröffentlicht wurde, offenbart ein beunruhigendes Bild: Schlüsselindustrien in Deutschland zweifeln zunehmend an ihrer eigenen Zukunftsfähigkeit.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen konkrete Ängste in verschiedenen Sektoren auf. So haben 60 Prozent der heimischen Autozulieferer die Hoffnung aufgegeben, chinesische Automobilhersteller als Kunden gewinnen zu können, obwohl deren Bedeutung am Weltmarkt stetig wächst. Im Maschinenbau befürchten 51 Prozent der Unternehmen, dass sie in den kommenden Jahren ihre technologische Führungsposition an ausländische Konkurrenten verlieren könnten. Besonders gravierend ist die Situation in energieintensiven Branchen wie der Chemie- oder Stahlindustrie: Hier befürchten 94 Prozent der Firmen eine Abwanderung aus Deutschland.
Obwohl die Bundesregierung kürzlich erste Maßnahmen in den Bereichen Bürgergeld, Rente und Verkehr beschlossen hat, scheint das Vertrauen in die angekündigten Reformen noch nicht verbreitet zu sein. Der von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) proklamierte „Herbst der Reformen“ wird von der Wirtschaft offenbar nur bedingt ernst genommen. Die Skepsis bleibt hoch: 51 Prozent der befragten Unternehmen befürchten, dass ihr Geschäft in den nächsten zwölf Monaten stagnieren oder sich sogar verschlechtern wird.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)