Herausforderungen, Verluste, Hoffnungsschimmer

Südzucker unter Druck: Gewinneinbruch – Prognose bleibt stabil

Mannheim – Südzucker, Europas größter Zuckerproduzent, sieht sich im Geschäftsjahr 2024/25 mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Der Umsatz sank in den ersten neun Monaten leicht auf 7,47 Milliarden Euro (Vorjahr: 7,78 Milliarden Euro). Besonders das operative Ergebnis gab stark nach und liegt mit 236 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 860 Millionen Euro. Trotz der schwierigen Lage hält das Unternehmen an seiner Jahresprognose fest und setzt auf Stabilität.
Südzucker unter Druck: Gewinneinbruch – Prognose bleibt stabil
Südzucker unter Druck: Gewinneinbruch – Prognose bleibt stabil
Foto: © Dennis Möbus/Südzucker

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Zuckerpreise belasten Bilanz schwer

Das Segment Zucker, traditionell das Kerngeschäft von Südzucker, steht stark unter Druck. Zwar blieb der Umsatz mit 3,1 Milliarden Euro stabil, doch ein deutlicher Preisrückgang in der führte erstmals zu einem operativen Verlust von -23 Millionen Euro. Hohe Produktionskosten aus der vorherigen Kampagne und der Verkauf dieser Bestände zu stark gesunkenen Preisen trugen zusätzlich zur Belastung bei. „Die aktuellen Marktbedingungen sind eine Herausforderung, die wir meistern müssen“, hieß es aus Unternehmenskreisen.

Rübenanbau: Wetterextreme und Krankheiten erschweren Ernte

Die Zuckerproduktion war zusätzlich von schwankenden Erntebedingungen beeinträchtigt. In den Anbaugebieten führten Wetterextreme wie langanhaltender Regen, Hitze und Trockenheit zu Ertragsschwankungen. Krankheiten wie Stolbur und Cercospora senkten zudem die Zuckergehalte der Rüben. Insgesamt liegen die Erträge leicht unter dem Durchschnitt, was die Produktionskosten weiter belastet.

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Foto: © Dennis Möbus/Südzucker

Andere Segmente: Licht und Schatten

Neben der Zucker-Sparte kämpften auch andere Geschäftsbereiche mit Einbußen:

  • CropEnergies: Der Umsatz fiel auf 711 Millionen Euro (Vorjahr: 848 Millionen Euro), das operative Ergebnis reduzierte sich auf 8 Millionen Euro. Grund waren sinkende Preise für Ethanol und Nebenprodukte.
  • Stärke: Ein Umsatzrückgang auf 724 Millionen Euro und ein operatives Ergebnis von 24 Millionen Euro (Vorjahr: 58 Millionen Euro) zeigten auch hier Belastungen, verstärkt durch einen temporären Produktionsstillstand in einem Werk.
  • Spezialitäten: Der Bereich konnte das operative Ergebnis stabil bei 152 Millionen Euro halten, obwohl der Umsatz auf 1,7 Milliarden Euro sank.

Ein Hoffnungsschimmer bleibt das Segment Frucht, wo der Umsatz leicht auf 1,22 Milliarden Euro stieg. Mit einem operativen Ergebnis von 75 Millionen Euro (Vorjahr: 66 Millionen Euro) erwies sich dieser Bereich als stabilisierender Faktor.

Prognose: Südzucker bleibt zuversichtlich

Trotz der deutlichen Einbußen bleibt Südzucker optimistisch. Das erwartet für das gesamte Geschäftsjahr einen Umsatz zwischen 9,5 und 9,9 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von 175 bis 275 Millionen Euro. Die Prognose liegt deutlich unter dem Vorjahresniveau, signalisiert aber Stabilität in einem volatilen Marktumfeld.

Die Herausforderungen bleiben: Unsicherheiten durch den , wirtschaftliche Volatilitäten und die Auswirkungen globaler Konflikte wie im Nahen Osten könnten den weiteren Verlauf beeinflussen.

Fazit: Ein schwieriges Jahr mit Perspektiven

Südzucker navigiert durch ein herausforderndes Geschäftsjahr. Während Preisrückgänge und gestiegene Kosten in mehreren Segmenten zu Problemen führen, zeigen Bereiche wie Frucht Stabilität. Die Prognose deutet darauf hin, dass der Konzern auf eine Erholung hofft, auch wenn die Risiken weiterbestehen.

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