Mannheim und Karlsruhe: Die unrühmlichen Spitzenreiter im Südwesten
Gleich zwei Metropolen aus Baden-Württemberg haben es in die Top 10 der autofeindlichsten Städte Deutschlands geschafft. Mannheim landet bundesweit auf einem bitteren dritten Platz (Gesamtscore: 47 von 49 im Negativranking). Besonders gravierend: „In Mannheim stachen besonders die hohe Unfallhäufigkeit von 153 Unfällen auf 1000 Autos – der zweithöchste Wert nach Braunschweig – sowie die schlechte Bewertung der anderen Autofahrer“ hervor, wie eine Auswertung der Studie ergab. Demnach gehören Fahrer mit Mannheimer Kennzeichen laut fahrerbewertung.de zu den acht schlechtesten im Land. Auch die Kosten für das Anwohnerparken sind hier im oberen Bereich angesiedelt.
Dicht gefolgt wird Mannheim von Karlsruhe, das sich den sechsten Platz im unrühmlichen Ranking sicherte
Die Fächerstadt „verdankt sein schlechtes Gesamtranking dagegen der bundesweit zweithöchsten Blitzerdichte nach Wuppertal und dem sechsten Platz bei der Unfallhäufigkeit.“ Hier blitzt es im Schnitt alle 4,69 km² – ein Wert, der nur von Wuppertal (alle 3,74 km²) unterboten wird. Auch beim Anwohnerparken gehört Karlsruhe zu den teuersten Pflastern.
Immerhin, ein kleiner Lichtblick: Bei Autodiebstählen sind beide Städte vergleichsweise sicher. Mit durchschnittlich 1,27 Diebstählen pro Woche in Mannheim und 1,23 in Karlsruhe liegen sie weit hinter Spitzenreiter Berlin (150 Diebstähle pro Woche).
Stuttgart und Freiburg im Mittelfeld – Bonn ist Deutschlands Autohölle
Die Landeshauptstadt Stuttgart findet sich auf Platz 16 der autofeindlichsten Städte wieder, während Freiburg im Mittelfeld auf Rang 27 landet. Zur Einordnung: Die bundesweit autounfreundlichste Stadt ist laut FINN-Analyse Bonn, vor allem wegen hoher Fahrzeugdichte, den höchsten Anwohnerparkkosten (360 Euro jährlich) und schlechten Fahrerbewertungen. Auf der anderen Seite des Spektrums wurde Magdeburg zur autofreundlichsten Stadt gekürt.
Gesamtergebnis – Deutschlands autounfreundlichste Städte
Platzierung | Stadt | Scoring |
---|---|---|
1 | Bonn | 373,26 |
2 | Berlin | 370,11 |
3 | Mannheim | 339,85 |
4 | Hannover | 311,91 |
5 | München | 309,09 |
6 | Karlsruhe | 301,43 |
7 | Frankfurt am Main | 284,90 |
8 | Köln | 283,15 |
9 | Saarbrücken Region | 280,16 |
10 | Braunschweig | 280,14 |
11 | Essen | 278,52 |
12 | Hamburg | 277,07 |
13 | Oberhausen | 276,46 |
14 | Dortmund | 265,44 |
15 | Düsseldorf | 264,41 |
So wurde gewertet
Die FINN-Studie zog für ihr Ranking verschiedene Datenquellen heran: Zahlen zu zugelassenen Fahrzeugen und Fahrzeugdichte vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), Unfallstatistiken der regionalen Polizei, Daten zu festen Blitzern von blitzer.de, Angaben zur Stadtfläche von DESTATIS, Fahrerbewertungen von fahrerbewertung.de, Diebstahlszahlen aus der Polizeilichen Kriminalstatistik 2023 und Gebühren für Parkausweise von den offiziellen Stadtportalen. Alle Werte wurden normalisiert, um eine Vergleichbarkeit herzustellen – je höher der Punktwert, desto autounfreundlicher die Stadt.
Die Analyse zeigt: Autofahren in deutschen Großstädten ist oft eine Herausforderung. Und auch wenn die Studie „nur der Unterhaltung“ dienen soll, wie die Autoren betonen, sind die Ergebnisse für manche Städte im Südwesten doch ein deutlicher Weckruf.