Warum auch im Sommer Vorsicht geboten ist – und was wirklich hilft

Schimmel in der Wohnung: Diese 5 Irrtümer machen alles nur schlimmer

Sommer, Sonne, Urlaubszeit – an Schimmel in der Wohnung denken in diesen Wochen wohl die wenigsten. Doch gerade in warmen Monaten kann Schimmel ein echtes Problem werden. Die Verbraucherzentrale NRW warnt vor gefährlichen Fehlinformationen, die sich hartnäckig halten. „Wichtig ist, schon bei den ersten Anzeichen von Schimmel schnell und richtig zu handeln“, sagt Ingo Wagner, Fachexperte der Verbraucherzentrale. Wir zeigen, welche fünf Irrtümer besonders häufig sind – und was Sie stattdessen tun sollten.
Schimmel in der Wohnung: Diese 5 Irrtümer machen alles nur schlimmer
Schimmel in der Wohnung: Diese 5 Irrtümer machen alles nur schlimmer
Foto: © VZ NRW/adpic

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Irrtum 1: Im Sommer gibt es keinen Schimmel

Falsch. Schimmelsporen sind das ganze Jahr über aktiv – in der Luft, im Wald und auch in Innenräumen. Zwar entstehen die typischen Feuchteschäden häufiger im Winter, aber auch im Sommer kann sich Schimmel bilden.
Warme Luft transportiert mehr Feuchtigkeit als kalte. Dringt diese warme, feuchte Außenluft in kühle Räume wie Keller oder Souterrainwohnungen ein, kann sich Kondenswasser bilden – ein idealer Nährboden für Schimmel.
Die Empfehlung: Räume in kühlen Bereichen im Sommer möglichst nur in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden lüften – auch bei Regen. Ziel ist es, die Luftfeuchtigkeit dauerhaft unter 60 Prozent zu halten.

Irrtum 2: Schimmel entsteht nur durch falsches Lüften

Auch das stimmt so nicht. Feuchtigkeit in der Wohnung entsteht nicht nur durch falsches Lüften, sondern auch durch alltägliche Aktivitäten wie Duschen, Kochen, Wäschetrocknen oder einfach durch das Atmen der Bewohner.
Zudem können auch Bauschäden, Neubaufeuchte, undichte Leitungen oder Hochwasser ursächlich sein. In solchen Fällen reicht einfaches Lüften nicht aus – dann sind Fachleute gefragt, um die Ursache zu finden und zu beseitigen.

Irrtum 3: Das sind doch nur Stockflecken

Ein gefährlicher Trugschluss. Ob es sich um Stockflecken oder beginnenden Schimmel handelt, lässt sich mit bloßem Auge kaum beurteilen. In beiden Fällen sollte schnell gehandelt werden.
Feuchte Stellen an Decken oder Wänden können sich innerhalb kurzer Zeit in aktiven Schimmelbefall verwandeln. Auch kleine Flecken sind ein Warnsignal. Sie verschwinden nicht von allein – im Gegenteil: Wird nicht gehandelt, breiten sie sich aus und belasten die Raumluft zunehmend.

Irrtum 4: Gegen Schimmel hilft Essig

Essig gilt als beliebtes Hausmittel, ist bei Schimmel aber oft kontraproduktiv. Auf mineralischen Untergründen wie Putz wird die Essigsäure neutralisiert – und es entsteht Wasser. Damit wird das Schimmelproblem eher verschärft als gelöst.
Besser: Für kleine, oberflächliche Flecken auf glatten Flächen eignet sich ein handelsüblicher Haushaltsreiniger. Auf porösen Oberflächen wie Putz oder Tapete hilft 70- bis 80-prozentiger Alkohol (z. B. verdünnter Brennspiritus), da er schnell verdunstet. Dabei aber unbedingt gut lüften und auf Zündquellen achten – und bei der Reinigung Schutzhandschuhe, Schutzbrille und Mundschutz tragen.
Bei größeren Schäden sollte immer ein Fachbetrieb beauftragt werden – Hausmittel und Baumarktprodukte reichen hier nicht aus.

Irrtum 5: Schwarzer Schimmel ist besonders gefährlich

Die Farbe allein sagt nichts über das Risiko aus. Jede Art von Schimmel kann die beeinträchtigen – besonders bei Menschen mit Asthma, geschwächtem Immunsystem oder bestehenden Atemwegserkrankungen.
Schimmel kann Allergien auslösen, Schleimhäute reizen oder sogar Infektionen verursachen. Daher gilt unabhängig von Farbe oder Ausmaß: Schimmelbefall ist immer ernst zu nehmen und sollte umgehend entfernt werden.

Weitere Informationen

Verbraucherinnen und Verbraucher finden hilfreiche Tipps, Hintergrundinfos und Materialien bei der Verbraucherzentrale :

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