Billigheim, Neckar-Odenwald-Kreis. Am Sonntagnachmittag erreichte die Integrierte Leitstelle (ILS) ein ungewöhnlicher Notruf aus Billigheim. Ein Mann, der ausschließlich Polnisch sprach, meldete sich über die 112 und gab an, eingesperrt zu sein, ohne zu wissen, wo er sich befand. Seine Beschreibung, dass „alles um ihn herum gefroren“ sei, ließ zunächst das Schlimmste befürchten. Eine polnisch sprechende Mitarbeiterin der ILS schaffte es, die Sprachbarriere zu überwinden und erste wichtige Informationen zu sammeln.

Vier Tage in eisiger Gefangenschaft?

Durch die beharrliche Arbeit der Rettungsleitstelle konnte der Arbeitgeber des Mannes ermittelt und kontaktiert werden. So gelang es, den Aufenthaltsort des 60-Jährigen genau zu lokalisieren: Er befand sich in einem Wohncontainer auf einem Firmengelände in Billigheim. Dieser Container war auf einem weiteren Container verladen und zuvor von einer Baustelle in Stuttgart angeliefert worden. Die Umstände, wie der Mann in den Container gelangte und warum er sich erst am Sonntag meldete, obwohl er mutmaßlich bereits seit Mittwoch eingeschlossen war, blieben zunächst unklar. Vor der Abfahrt in Stuttgart war der Container als leer, aber frei zugänglich, überprüft worden. Ein Zugang in Billigheim wäre ohne Leiter nicht möglich gewesen.

Gebündelte Kräfte für erfolgreiche Rettung

Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei eilten zum Einsatzort. Die Einsatzkräfte fanden den Mann unterkühlt, aber äußerlich unverletzt vor. Er wurde umgehend aufgewärmt und zur weiteren Kontrolle in ein Krankenhaus gebracht, wo er medizinisch versorgt wurde. Dieser Vorfall unterstreicht einmal mehr die Wichtigkeit einer funktionierenden Notfallkommunikation und das entschlossene Handeln aller Beteiligten, um Menschen in Not zu helfen.