Sparverhalten im Südwesten

„Schaffe, schaffe, Häusle baue“ – Was Baden-Württemberger wirklich auf dem Girokonto haben – die Zahlen überraschen

Baden-Württemberg gilt als Land der Tüftler, Macher – und vor allem als Land der Sparer. Ob in der Stadt oder auf dem Land: Wer im Südwesten lebt, kennt den Spruch „Schaffe, schaffe, Häusle baue“. Eine aktuelle Umfrage des Kreditportals smava in Zusammenarbeit mit Civey zeigt nun, wie viel Geld tatsächlich auf den Girokonten der Menschen in Baden-Württemberg liegt – mit spannenden Einblicken in die Finanzlage im Ländle.
  • 11,3 % der Menschen im Südwesten haben über 10.000 Euro auf ihrem Girokonto

  • 19,3 % verfügen über weniger als 1.000 Euro

  • Der größte Anteil liegt im Bereich von 2.001 bis 4.000 Euro (11,2 %)

  • Zinsen für Tages- und Festgeld sind seit Februar 2025 von 2,71 % auf 2,32 % gefallen

  • Eine Sondertilgung von 5.000 Euro bei einem 25.000-Euro-Kredit spart im Schnitt über 2.000 Euro Zinsen

„Schaffe, schaffe, Häusle baue“ – Was Baden-Württemberger wirklich auf dem Girokonto haben – die Zahlen überraschen
„Schaffe, schaffe, Häusle baue“ – Was Baden-Württemberger wirklich auf dem Girokonto haben – die Zahlen überraschen
Foto: vegefox.com –

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Fleiß und Sparsamkeit prägen das Bild

Baden-Württemberg steht wirtschaftlich stark da. Mit einer geringen Arbeitslosenquote, einer hohen Zahl an Fachkräften und sicheren in der Industrie ist der Südwesten eine der wohlhabendsten Regionen Deutschlands.

„Die Menschen hier planen langfristig“, heißt es von Finanzexperten. „Geld wird nicht leichtfertig ausgegeben. Stattdessen wird gespart – fürs Eigenheim, für Rücklagen oder für die Altersvorsorge.“

Das Motto „Schaffe, schaffe, Häusle baue“ ist dabei mehr als ein Spruch: Es spiegelt die Mentalität vieler Menschen im Südwesten wider – hart arbeiten, zurücklegen, investieren.

So verteilt sich das Geld im Südwesten

Die Umfrage zeigt: Die Kontostände im Südwesten sind so unterschiedlich wie das Land selbst. Während ein Teil der Bevölkerung nur über ein kleines Polster verfügt, liegen bei anderen fünfstellige Summen auf dem Konto.

Die Verteilung im Überblick:

  • 0 bis 500 Euro im Plus: 13,7 %
  • 501 bis 1.000 Euro im Plus: 5,6 %
  • 1.001 bis 2.000 Euro im Plus: 8,4 %
  • 2.001 bis 4.000 Euro im Plus: 11,2 %
  • 4.001 bis 6.000 Euro im Plus: 6,0 %
  • 6.001 bis 10.000 Euro im Plus: 5,6 %
  • Über 10.000 Euro im Plus: 11,3 %

Damit hat fast jede*r Fünfte weniger als 1.000 Euro auf dem Konto, während jede*r Neunte im Südwesten ein Polster von mehr als 10.000 Euro besitzt – ein Zeichen dafür, dass im Ländle besonders diszipliniert gespart wird.

Experten warnen vor zu viel Guthaben auf dem Girokonto

So beruhigend ein hohes Guthaben auch wirkt: Experten raten davon ab, größere Summen unverzinst auf dem Girokonto liegen zu lassen. Die Empfehlung lautet:

  • Zwei bis drei Monatsgehälter als Notreserve auf dem Girokonto belassen.
  • Übersteigende Beträge auf Tages- oder Festgeldkonten umschichten, die trotz sinkender Zinsen aktuell rund 2,32 Prozent bringen.

Für Kreditnehmer kann es sich noch stärker lohnen, Rücklagen für Sondertilgungen zu nutzen. Bei einem Kredit von 25.000 Euro mit 8,44 Prozent Zinsen spart eine 5.000-Euro-Sondertilgung über 2.000 Euro an Zinsen – deutlich mehr als derzeitige Festgeldangebote erwirtschaften.

Der Südwesten im Bundesvergleich

Mit 11,3 Prozent Sparern, die über 10.000 Euro auf dem Konto haben, liegt leicht über dem Bundesdurchschnitt von 11,2 Prozent. Spitzenreiter ist das Saarland mit 14,2 Prozent, während Bremen mit 31,4 Prozent den höchsten Anteil an Menschen mit weniger als 1.000 Euro auf dem Konto aufweist.

Trotz der guten Zahlen zeigt die Umfrage aber auch: Ein erheblicher Teil der Bevölkerung im Südwesten verfügt nur über geringe Rücklagen – ein Hinweis darauf, dass wirtschaftliche Stabilität nicht bei allen gleichermaßen ankommt.

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