Bei der Mega-Razzia in drei Bundesländern waren über 400 Beamte im Einsatz. Der Schwerpunkt des Zugriffs lag im Großraum Stuttgart, doch die Ermittlungen reichten bis nach Bayern und Hessen.
Zugriff im Morgengrauen: 16 Festnahmen bei Groß-Razzia
Insgesamt klickten bei 15 Männern und einer Frau im Alter von 28 bis 53 Jahren die Handschellen. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft wiegt schwer: bandenmäßiger Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge. Die Ermittler gehen von einem jahrelangen Handel mit Kokain, Marihuana und Haschisch im zweistelligen Kilobereich aus.
Die Einsatzkräfte, darunter auch Spezialeinheiten, durchsuchten insgesamt 24 Objekte – Wohnungen und geheime Bunker-Verstecke in Stuttgart, Wendlingen, Waiblingen, Fellbach, Ludwigsburg, Asperg, Vaihingen/Enz, Gärtringen, Meßkirch sowie in München und Frankfurt.
Die schockierende Bilanz der Razzia:
Die Liste der Funde liest sich wie das Inventar eines Kriminalromans:
- Über 100.000 Euro Bargeld, mutmaßliches Drogengeld.
- Mehrere hochwertige Fahrzeuge, die vermutlich mit den Gewinnen finanziert wurden.
- Über 50 Hieb- und Stichwaffen sowie zwei Schreckschusspistolen.
- Ein besonders alarmierender Fund: Sprengstoff.
- Kleinere Mengen an Kokain und Marihuana.
Alle 16 Tatverdächtigen wurden noch am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt und sitzen nun in Untersuchungshaft.
Ermittlungserfolg in mehreren Akten
Der Schlag vom Mittwoch ist der Höhepunkt eines komplexen Ermittlungsverfahrens. Bereits am 26. Februar 2025 wurde ein 42-jähriger Deutscher festgenommen. Er gilt als mutmaßlicher Drahtzieher und soll zwischen 2019 und 2021 unglaubliche Mengen an Drogen beschafft haben: 68 Kilogramm Kokain, 51 Kilogramm Marihuana und 44,5 Kilogramm Haschisch. Diese Ware soll er gewinnbringend an die nun festgenommene Bande weiterverkauft haben. Schon damals beschlagnahmten die Beamten 1,2 Kilo Kokain, rund 50.000 Euro und Luxus-Autos.
Nur eine Woche vor dem finalen Schlag, am 9. Juli 2025, gab es einen weiteren Zugriff im Stuttgarter Stadtgebiet. Hierbei gingen den Fahndern ein 22- und ein 30-jähriger Mann ins Netz. In ihren Verstecken fanden die Polizisten knapp 700 Gramm Kokain und eine große Menge Amphetamin: 2,5 Kilo in fester Form sowie 10 Liter flüssige Amphetaminbase zur weiteren Herstellung.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der Polizei Stuttgart dauern an.