Der neue polnische Präsident Karol Nawrocki hat bei seinem Antrittsbesuch am Dienstag in Berlin einen ungewöhnlichen Vorschlag unterbreitet. Nach Informationen des „Spiegel“ verknüpfte Nawrocki im Gespräch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die seit Langem diskutierten Reparationszahlungen für die Schäden des Zweiten Weltkriegs mit der Stärkung der Nato-Ost-Flanke.
Konkret soll der polnische Gast angedeutet haben, dass Polen mehr zur Sicherheit der Nato-Ost-Flanke beitragen würde, falls Deutschland den Reparationsforderungen nachkäme. Diese Forderungen belaufen sich auf rund 1,3 Billionen Euro, die Nawrocki bereits im Vorfeld seines Besuchs erneuert hatte.
Bundespräsident Steinmeier wies in seiner Antwort darauf hin, dass es hierbei um zwei voneinander unabhängige Themen handele. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), den Nawrocki im Anschluss traf, lehnte die Reparationsforderungen in den Gesprächen ab. Aus deutscher Sicht ist die Frage der Reparationen rechtlich geklärt und es gibt keine Grundlage für die gestellten Forderungen. Insbesondere Politiker der rechtskonservativen PiS-Partei sind seit Jahrzehnten die treibende Kraft hinter diesen milliardenschweren Forderungen.
(Mit Material der der dts Nachrichtenagentur erstellt)