Ihr TikTok-Video mit den Bildern der Schwellung ging viral, Ärzte und Hautexperten nutzen den Fall nun als mahnendes Beispiel.
Was ist das „Todesdreieck“?
Mediziner nennen den Bereich zwischen Nasenspitze und beiden Mundwinkeln „Todesdreieck“. In dieser Zone verlaufen feine Blutgefäße, die direkt mit einer Hirnvene, dem Sinus cavernosus, verbunden sind.
Hautärzte warnen: Pickel im mittleren Gesichtsbereich – also zwischen Nasenrücken und Mundwinkeln – sollten niemals selbst ausgedrückt werden. Der Grund: Durch den Druck entsteht eine kleine offene Wunde, über die Bakterien von der Hautoberfläche oder den Fingern in die Blutbahn gelangen können. In dieser Zone verlaufen feine Venen, die direkt mit einer zentralen Hirnvene, dem sogenannten Sinus cavernosus, verbunden sind. Gelangen Keime dorthin, können sie sich innerhalb kürzester Zeit bis ins Gehirn ausbreiten und schwere, teils lebensbedrohliche Komplikationen verursachen – darunter Hirnhautentzündungen, Hirnvenenthrombosen, Sehstörungen, Lähmungen oder im schlimmsten Fall Tod.
Mögliche Komplikationen:
- Hirnhautentzündung (Meningitis)
- Hirnvenenthrombose
- Schlaganfall
- Blindheit
- Lähmungen
- Im Extremfall Tod
@lishmarie1 ♬ Prokofiev: Romeo and Juliet, Op. 64, Act I: No. 13, Dance of the Knights – Mariinsky Orchestra & Valery Gergiev
Der TikTok-Vorfall: Vom Pickel zur Notaufnahme in 4 Stunden
Lish Marie hatte einen zystischen Pickel direkt unter ihrem Nasenloch entdeckt – eine Stelle, an der Hautunreinheiten häufig auftreten. Sie drückte ihn aus.
Nur vier Stunden später schwoll eine Gesichtshälfte so stark an, dass sie beim Lächeln nur noch die andere Seite bewegen konnte. Die Schmerzen waren extrem, also fuhr sie sofort ins Krankenhaus.
Diagnose: Bakterielle Infektion im Todesdreieck.
Therapie: Vier verschreibungspflichtige Medikamente, darunter hochdosierte Antibiotika und Steroide.
Nach drei Tagen war sie wieder vollständig genesen – doch die Botschaft ist klar: „Ich denke, ich habe es extrem schnell erwischt – innerhalb von Stunden. Deshalb bin ich auf einer Menge Medikamente“, erklärte sie in ihrem TikTok-Video.
Reaktionen: „Schlimmer als eine Geburt“
Unter ihrem viralen Video (Millionen Aufrufe) teilten viele Nutzer eigene Horrorerfahrungen:
- TikTok-Nutzerin Hope berichtete von einer Staphylokokken-Infektion, die „schlimmer als eine Geburt“ war und eine Narbe hinterließ.
- Eine Mutter erzählte, ihre Tochter habe nach einem Pickel im Todesdreieck eine Woche im Krankenhaus verbracht und eine Gesichtsoperation benötigt.
- Ein anderer Kommentar: „Ich wäre fast daran gestorben. Eine Woche Intensivstation und OP.“
Experten: So gehst du sicher mit Pickeln im Todesdreieck um
Dermatologen raten: Finger weg vom Drücken – vor allem in dieser Zone! Besser:
- Spot-Treatments mit Benzoylperoxid oder Salicylsäure
- Hydrocolloid-Pflaster, die den Pickel steril abdecken und Eiter herausziehen
- Wärmekompressen zur Linderung
Falls doch ausgedrückt werden muss (nur bei reifen Pickeln), rät Dr. Mamina Turegano: Hände und Haut mit Alkohol desinfizieren, mit einer feinen Lanzette vorsichtig öffnen, dann mit zwei Wattestäbchen leicht drücken – niemals mit rohen Fingern und ohne Gewalt.
Fazit
Der Fall von Lish Marie zeigt, wie schnell ein vermeintlich harmloser Pickel zur medizinischen Notlage werden kann. Schwere Verläufe sind selten, aber real. Wer in diesem Gesichtsbereich eine Entzündung bemerkt, sollte professionelle Hilfe in Anspruch nehmen – und die Finger vom Ausdrücken lassen.