Aus für den blauen Dunst

Philip Morris zieht sich zurück: Tabakproduktion in Deutschland endet – 370 Arbeitsplätze bedroht

Philip Morris International (PMI) kündigt das Ende der Produktion an seinen beiden deutschen Standorten in Berlin und Dresden an. Beide Werke, die bisher Tabakprodukte für den europäischen Markt hergestellt haben, sollen Mitte 2025 geschlossen werden.
Philip Morris zieht sich zurück: Tabakproduktion in Deutschland endet – 370 Arbeitsplätze bedroht
Philip Morris zieht sich zurück: Tabakproduktion in Deutschland endet – 370 Arbeitsplätze bedroht

Folge uns auf:

Mit diesem Schritt reagiert PMI auf den starken Rückgang der Tabaknachfrage in , der sich in den letzten Jahren noch beschleunigt hat. Die Entscheidung betrifft rund 370 Arbeitsplätze, für die das Unternehmen in Zusammenarbeit mit den Betriebsräten faire Lösungen erarbeiten will.

Tabakmarkt im Rückgang: Berliner Werk vor Schließung

Die Produktionsstätte der Philip Morris Manufacturing GmbH in besteht seit 1972 und stellt sogenannten expandierten (ET) her, der für Zigaretten verwendet wird. Doch der Markt verändert sich: Der Tabakkonsum in Europa sinkt seit Jahren, und PMI plant nun, die ET-Produktion in der ersten Jahreshälfte 2025 zu beenden. Die Schließung markiert eine weitere Wende in einer Branche, die zunehmend von der sinkenden Nachfrage nach Tabakprodukten betroffen ist.

Rückläufiger Bedarf an selbstgedrehten Zigaretten trifft Werk in Dresden

Auch die f6 Cigarettenfabrik in Dresden, die seit 2019 vor allem Feinschnitt-Tabak für den Roll-Your-Own-Markt herstellt, ist von der Schließung betroffen. Selbstgedrehte Zigaretten, die Verbraucher in Dosen oder Pouches kaufen können, verlieren zunehmend an Bedeutung. PMI plant daher, die Produktion in Dresden Mitte 2025 einzustellen. Dieser Schritt verdeutlicht, wie stark die sinkende Nachfrage nach traditionellen Tabakprodukten auch alternative Segmente der Branche belastet.

Schwere Einschnitte für die Belegschaft – soziale Lösungen geplant

Für die rund 370 betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kündigt Philip Morris Deutschland Konsultationen mit den Betriebsräten und Sozialpartnern an. „Wir sind uns bewusst, dass schwierige, aber notwendige Entscheidungen getroffen werden müssen, um uns an die aktuellen Marktentwicklungen anzupassen“, erklärt Jan Otten, Managing Director der deutschen Werke. PMI betont, die Interessen der Beschäftigten im Rahmen eines kooperativen und fairen Prozesses zu berücksichtigen.

Eine Branche im Wandel – das Ende einer Ära?

Mit der zunehmenden Ablehnung klassischer Tabakprodukte steht die Tabakindustrie vor großen Herausforderungen. PMI sieht sich gezwungen, die Produktion anzupassen und auf den Rückgang der Nachfrage zu reagieren. Die Entscheidung zur Standortschließung verdeutlicht die Schwierigkeiten, denen sich die Tabakindustrie in einer Zeit wachsender gesellschaftlicher und gesundheitlicher Bedenken stellen muss.

Anzeige

Das Könnte Sie auch interessieren

Mehr von InsideBW.de

Das könnte dich auch Interessieren – mehr aus dem Netz

Anzeige

Neueste Artikel