Thorsten Frei (CDU): Der Vertraute wird Kanzleramtschef
An der Schaltstelle der Macht, dem Kanzleramt, wird künftig Thorsten Frei (52) sitzen. Der Jurist aus Bad Säckingen gilt als enger Vertrauter von Friedrich Merz. Seine politische Karriere begann Frei kommunal als Stadtrat und Fraktionschef in seiner Heimatstadt, bevor er von 2004 bis 2013 Oberbürgermeister von Donaueschingen war.
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Seit 2013 sitzt er im Bundestag, war zuletzt stellvertretender Fraktionsvorsitzender und seit 2021 Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion – eine Schlüsselposition, die ihn nun für das Amt des Kanzleramtschefs prädestiniert.
Nina Warken (CDU): Juristin übernimmt das Gesundheitsministerium
Überraschender ist die Personalie für das Gesundheitsressort: Nina Warken (46) aus Bad Mergentheim soll neue Gesundheitsministerin werden. Die Juristin ist tief in der CDU Baden-Württemberg verwurzelt, seit 2023 als deren Generalsekretärin.
Sie bringt 20 Jahre Erfahrung als Stadträtin in Tauberbischofsheim mit und sitzt seit 2013 im Bundestag, zuletzt als Parlamentarische Geschäftsführerin unter Thorsten Frei. Über Parteigrenzen hinweg engagierte sie sich als Präsidentin der THW-Landesvereinigung Baden-Württemberg. Kritiker werfen ihr jedoch mangelnde Erfahrung im komplexen Gesundheitssektor vor.
Gunther Krichbaum (CDU): Europa-Experte für das Auswärtige Amt
Ein ausgewiesener Kenner der europäischen Bühne wird Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt: Gunther Krichbaum (61) aus Korntal. Der Pforzheimer Bundestagsabgeordnete, der seit 2002 siebenmal in Folge direkt gewählt wurde, ist seit langem eine feste Größe in der Europapolitik der Union.
Von 2007 bis 2021 leitete er den EU-Ausschuss des Bundestages und ist seit 2005 europapolitischer Sprecher der Fraktion. Seine Expertise wurde mehrfach mit Orden aus europäischen Partnerländern gewürdigt. Er wird an der Seite des designierten Außenministers Johann Wadephul (CDU) arbeiten.
SPD lässt noch auf sich warten – Esken und Mast im Gespräch?
Bei der SPD herrscht derweil noch Rätselraten über die Besetzung ihrer sieben Ministerien. Vor einer Bekanntgabe muss ein Mitgliederentscheid über den Koalitionsvertrag abgewartet werden. Intern scheint es zudem Spannungen zu geben: Die Rolle von Co-Parteichefin Saskia Esken als mögliche Vizekanzlerin wird laut Berichten kontrovers diskutiert. SPD-Landesgeneralsekretär Sascha Binder stellt ihre Kompetenz infrage, der Bundestagsabgeordnete Serdar Yüksel soll ihr gar zum Rückzug geraten haben. Als mögliche Kandidatin für das Umwelt- und Klimaministerium wird die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion, Katja Mast (ebenfalls aus Baden-Württemberg), gehandelt.