Ein Projekt für die Artenvielfalt

Luchs-Comeback im Schwarzwald: So kehren die Raubkatzen zurück

Baden-Württemberg will den stark bedrohten Luchs wieder ansiedeln. Ein neues Projekt soll den kleinen Bestand im Schwarzwald stärken und die Rückkehr der Raubkatze sichern.
Luchs-Comeback im Schwarzwald: So kehren die Raubkatzen zurück
Luchs-Comeback im Schwarzwald: So kehren die Raubkatzen zurück
Foto: © Zoo Karlsruhe, Timo Deible

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Der Luchs ist in Mitteleuropa stark bedroht. In sollen die eleganten Pinselohren nun wieder eine dauerhafte Heimat finden. Ein bereits bestehendes, aber sehr kleines Vorkommen wird durch die gezielte Auswilderung von Luchsen gestärkt. „Das Luchs-Monitoring der Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) Baden-Württemberg ist für den Erfolg der Bestandsstützung des Luchses im Land ein wichtiger Baustein“, erklärte Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. „Wir wollen dem Luchs die dauerhafte Rückkehr in seinen angestammten Lebensraum ermöglichen.“

Die FVA verfüge laut Hauk mit über 20 Jahren Erfahrung in der Luchs-Forschung über „beste Expertise“, um das Vorhaben transparent zu begleiten und den Erfolg zu kontrollieren.

Wissenschaftliches Monitoring als Schlüssel zum Erfolg

Um den Schutz der Wildtiere bestmöglich zu gestalten, werden nach internationalen Standards Daten zu den Luchsen erhoben. Diese umfassen Informationen zu Anzahl, Geschlecht, Verbreitung, Nahrungsspektrum und dem genetischen Zustand des Vorkommens. „Monitoringdaten und ihre wissenschaftliche Auswertung sind die Voraussetzung dafür, den Schutz von Wildtieren bestmöglich zu konzipieren und umzusetzen“, betonte Minister Hauk. „Denn je besser wir verstehen, wie der Luchs seinen Lebensraum nutzt, desto gezielter können wir ihn unterstützen und auch Nutzungskonflikten vorbeugen.“

Luchs Martin: Ein Start nach Maß

Wie erfolgreich das Monitoring bereits ist, zeigt ein aktuelles Beispiel: Erst vor wenigen Wochen wilderte das Projektteam den Luchskuder Martin im Nordschwarzwald aus. Dank seines Halsbandsenders steht nun fest: Martin hat bereits sein erstes Reh gerissen. „Das ist sehr schnell und ein wirklich guter Start für Martin“, freut sich Linda Kopaniak von der FVA. Die gesammelten Daten des Senders fließen direkt in das landesweite Monitoring ein.

FVA-Direktor Prof. Dr. Ulrich Schraml hebt die langen Vorarbeiten hervor: „Dank der intensiven Vorarbeit konnten wir in Baden-Württemberg sicherstellen, dass das Projekt sowohl auf eine breite Unterstützung bei unterschiedlichen Akteursgruppen stößt als auch die nötigen wissenschaftlichen Erkenntnisse vorlagen.“

Ein breites Bündnis für den Luchs

Das 2023 ins Leben gerufene Projekt „Luchs Baden-Württemberg“ will bis 2027 bis zu zehn auswildern. Die FVA setzt das Projekt federführend um und arbeitet dabei eng mit dem Zoo , dem WWF Deutschland, dem Landesjagdverband und der Luchs-Initiative Baden-Württemberg e.V. zusammen. Auch die Zusammenarbeit mit der Jägerschaft und den Wildtierbeauftragten vor Ort ist zentral, um Sichtungen, Spuren und Risse zu melden. „Aktuell wissen wir dank des Monitorings von aktuell acht verschiedene Luchsen in Baden-Württemberg“, so Hauk. Diese Informationen bilden die entscheidende Grundlage für die Zukunft der Luchse im Land.

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