Wer in Ostdeutschland einen Ratenkredit beantragt, sieht sich durchschnittlich mit höheren Zinskonditionen konfrontiert. Dies belegt eine Analyse der Vergleichsplattform Verivox, die über die Funke-Mediengruppe veröffentlicht wurde. Die Auswertung basiert auf Ratenkrediten, die in den letzten zwölf Monaten über Verivox abgeschlossen wurden.
Die Untersuchung ergab, dass Ratenkredite für Ostdeutsche rund 3,5 Prozent teurer sind als für Westdeutsche. Während Verbraucher in Westdeutschland im Mittel 6,58 Prozent Zinsen zahlen, sind es in Ostdeutschland 6,81 Prozent. Auch bei der Kreditsumme zeigen sich Unterschiede: Ostdeutsche nehmen durchschnittlich 16.359 Euro auf, während Westdeutsche im Schnitt 17.396 Euro leihen.
Oliver Maier, Geschäftsführer von Verivox Finanzvergleich, erläuterte gegenüber den Funke-Zeitungen die Hintergründe dieser Diskrepanz. Er betonte, dass die Kredithöhe immer zum Einkommen passen muss. Wenn das Gehalt eine hohe Ratenbelastung nicht decken kann, lehnen Banken eine Finanzierung ab. Dies erklärt auch die geringeren Kreditsummen im Osten.
Im Detail zeigt die Analyse, dass das durchschnittliche Nettoeinkommen von Westdeutschen, die über Verivox einen Kredit abschließen, bei 2.700 Euro liegt. Im Gegensatz dazu beträgt das Nettoeinkommen von Ostdeutschen im Mittel 2.413 Euro. Dieser Einkommensunterschied beeinflusst maßgeblich die Kreditkonditionen und die Möglichkeit, höhere Summen zu finanzieren.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)