Tigermücken-Bekämpfung: Eier überstehen auch Frost
In ganz Baden-Württemberg ist nun Vorsicht geboten. Die Asiatische Tigermücke nutzt milde Winter, um sich auszubreiten und potenzielle Brutstätten in kleinen Wasseransammlungen zu finden. „Die Tigermücke ist so anspruchslos, dass sie bereits kleinste Wasseransammlungen für die Eiablage nutzen kann,“ warnt Prof. Stefan Ehehalt, Leiter des Stuttgarter Gesundheitsamts. Die Tigermücke kann im Ei-Stadium überwintern und überstehen auch Frost. Laut Forschung ist das Ausbrüten der Eier erst bei Minus 10 Grad Celsius über einen Zeitraum von zwölf Stunden oder mehr vollständig gehemmt.
Jetzt handeln: Bekämpfung der Tigermücke auch im Winter
Die kalte Jahreszeit ist eine kritische Phase im Kampf gegen die Ausbreitung der Tigermücke. Nicht nur in Stuttgart, sondern in allen Ecken Baden-Württembergs, gilt es, potenzielle Brutstätten zu beseitigen. „Das ist sehr wichtig, damit die Tigermücke möglichst gar nicht erst Fuß fassen kann,“ ergänzt Dr. Florian Hölzl, Abteilungsleiter Infektionsschutz und Umwelthygiene. Jeder Winkel, von ländlichen Gärten bis zu städtischen Balkonen, muss bedacht werden.
Ein Aufruf an alle: Gemeinsam gegen die Tigermücke
Die Ausbreitung der Tigermücke betrifft die gesamte Bevölkerung von Baden-Württemberg. Vom Oberrheingraben bis zum Neckartal, jeder ist gefordert, im eigenen Umfeld präventive Maßnahmen zu treffen. Durch gemeinsame Anstrengungen kann die Population der Tigermücke kontrolliert und die Gefahr, die von ihr ausgeht, reduziert werden.
Zahl der Tigermücken reduzieren
Um die Zahl der Tigermücken in der nächsten Saison zu reduzieren, rät das Gesundheitsamt dringend dazu, alle für den Winter geleerten Behältnisse gründlich zu reinigen und abzuschrubben. Dabei gilt es, möglicherweise nicht sichtbar abgelegte Eier zu beseitigen. Bei Vogeltränken und ähnlichen Wasserstellen ist nach der kalten Jahreszeit auf einen regelmäßigen Wassertausch wenigstens alle fünf Tage zu achten. Regentonnen und ähnliche Behältnisse sollten mit Deckeln oder Netzen sorgsam abgedichtet werden, um eine neue Ablage von Tigermücken-Eiern zu verhindern.
Tigermücke: Jeder kann was tun
Unabsichtlich entstandene Wasseransammlungen, wie Restwasser in Topfuntersetzern und Eimern können ebenfalls zu Brutstätten werden. Hier empfiehlt es sich, aktiv zu werden und diese Ursachen zu beseitigen. Ungenutzte Topfuntersetzer und Eimer sollten umgedreht im Garten belassen oder besser noch entfernt werden, um keine Anlaufpunkte für die Mücken zu bieten. Belebte Gartenteiche und ‐tümpel gehören dagegen – auch aufgrund der darin vorkommenden Fressfeinde – nicht zu den üblichen Brutstätten der Tigermücke.
Intensive Reinigung mit Bürste und Hochdruckreiniger
Ebenso wichtig ist die regelmäßige Reinigung von verstopften Regenrinnen, um einen guten Abfluss und keine Wasseransammlungen zu gewährleisten. Eine harte Bürste oder ein Hochdruckreiniger sind effektive Werkzeuge, um Behältnisse und Oberflächen von jeglichen Mückeneiern zu befreien. Nach der mechanischen Reinigung ist es ratsam, mit sehr heißem Wasser (80 bis 90 Grad Celsius) nachzuspülen, um sicherzustellen, dass alle Rückstände und potenziellen Larven abgetötet werden.
Diese Maßnahmen sind ein wesentlicher Bestandteil der gemeinschaftlichen Anstrengungen zur Eindämmung der Tigermücke in Baden-Württemberg. Die Mitarbeit aller ist unerlässlich, um die Ausbreitung dieser lästigen und gefährlichen Plage einzudämmen und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.
Quellen: stuttgart.de, gesundheitsamt-bw.de