Damit haben sich die Zahlen im Vergleich zur Vorwoche mehr als verdoppelt! Experten sprechen bereits von einer „dominanten Influenzasaison“, die besonders den Virus-Subtyp A(H1N1)pdm09 in den Fokus rückt.
Atemwegserkrankungen auf Rekordniveau
Nicht nur die Influenza-Zahlen steigen, auch insgesamt sind Arztbesuche wegen akuter Atemwegserkrankungen (ARE) auf einem Höchststand. Fast jede dritte Person mit Symptomen wie Fieber, Husten und Halsschmerzen trägt Influenza-Viren in sich. Laut RKI begann die Grippewelle in der ersten Kalenderwoche des Jahres, als in über 20 % der untersuchten Proben Influenza nachgewiesen wurde – ein klares Zeichen für den Startschuss.
Seit Beginn der Saison im Oktober 2024 wurden knapp 29.470 Fälle registriert. Besonders alarmierend: Mehr als 6.300 Menschen mussten bisher aufgrund schwerer Verläufe ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Wer ist besonders gefährdet?
Die Influenza macht keine Unterschiede: Alle Altersgruppen sind betroffen. Doch das Risiko für Komplikationen ist bei bestimmten Personengruppen besonders hoch. Dazu zählen:
- Menschen über 60 Jahre
- Schwangere ab dem zweiten Trimester
- Personen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Asthma
- Bewohner von Alten- und Pflegeheimen
- Medizinisches Personal und andere Berufe mit engem Kontakt zu Menschen
Schutz ist jetzt wichtiger denn je
Das RKI rät dringend dazu, den Schutz gegen Influenza zu aktualisieren – und das bedeutet: impfen! Auch jetzt, mitten in der Saison, lohnt sich eine Grippeschutzimpfung. Besonders bei älteren Menschen und Risikogruppen kann die Impfung schwere Verläufe verhindern. Der Körper braucht rund zwei Wochen, um einen vollständigen Immunschutz aufzubauen. Es ist also noch nicht zu spät, sich gegen die Grippe zu wappnen.
Neben der Grippeimpfung empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) weitere Impfungen, um vor anderen gefährlichen Viren geschützt zu sein, darunter Pneumokokken und das Respiratorische Synzytialvirus (RSV). Auch der Schutz gegen COVID-19 bleibt weiterhin wichtig.
Hygienemaßnahmen nicht vergessen
Doch nicht nur Impfungen helfen, die Verbreitung der Grippe einzudämmen. Einfache Hygieneregeln machen den Unterschied:
- Regelmäßiges Händewaschen mit Seife
- Abstand halten zu Erkrankten
- Tragen einer Maske, wenn man Erkältungssymptome hat
Diese Maßnahmen wirken nicht nur gegen Influenza, sondern auch gegen andere Viren wie Rhinoviren oder SARS-CoV-2, die aktuell ebenfalls zirkulieren.
So heftig könnte die Grippewelle werden
Die Stärke der Grippewelle ist jedes Jahr unterschiedlich und lässt sich nur schwer vorhersagen. Es gibt sowohl lange als auch kurze Grippewellen, die in manchen Jahren sogar doppelt auftreten können, wie zuletzt im Frühjahr 2023. Insbesondere bei einer geringeren Schutzwirkung des Impfstoffs treten häufig deutlich mehr Erkrankungen auf.
In der vergangenen Saison starben mehr als 1.100 Menschen an den Folgen der Grippe, in der schweren Welle 2017/2018 waren es sogar über 25.000. Die aktuelle Impfwirkung liegt laut Experten zwischen 40 und 60 Prozent, was laut RKI ausreicht, um viele schwere Verläufe zu verhindern.
Fazit: Jetzt handeln!
Die Grippe ist kein harmloser Schnupfen. Vor allem für Risikogruppen kann sie lebensgefährlich werden. Wer sich noch nicht gegen Influenza hat impfen lassen, sollte dies schnellstmöglich nachholen. Gleichzeitig bleibt es wichtig, die bekannten Hygienemaßnahmen einzuhalten, um sich und andere zu schützen.
Weitere Informationen: Detaillierte Empfehlungen und Hintergründe zur Grippeschutzimpfung sowie Schutzmaßnahmen finden Sie auf den Webseiten des Robert Koch-Instituts und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.