Die Gewerkschaft IG BCE intensiviert ihre Bemühungen um höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen für die Belegschaft des Sportartikelherstellers Adidas. Trotz des Austritts von Adidas aus dem Branchentarifvertrag im August besteht die Gewerkschaft auf Verhandlungen über einen Haustarifvertrag. Dies geht aus einem Schreiben hervor, das die „Süddeutsche Zeitung“ zitierte und welches an Gewerkschafter bei Adidas gerichtet ist.
Die zentralen Forderungen der IG BCE beinhalten eine Gehaltserhöhung von sieben Prozent sowie einen zusätzlichen freien Tag für Gewerkschaftsmitglieder. Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, wurde zunächst für die Standorte Uffenheim und Scheinfeld eine Tarifkommission gebildet. Die Gewerkschaft hat dem Vorstand von Adidas eine Frist bis zum 24. November gesetzt, um auf die Forderungen zu reagieren.
In dem Schreiben wird klar zum Ausdruck gebracht, dass bei einer Nichteinhaltung der Frist eine schrittweise Erhöhung des Drucks erfolgen wird, die im äußersten Fall in einem Erzwingungsstreik münden könnte. Diese Drohung unterstreicht die Entschlossenheit der Gewerkschaft, ihre Ziele zu erreichen.
Ein Sprecher von Adidas äußerte sich auf Anfrage und kündigte eine Stellungnahme gegenüber der IG BCE an. Der Konzern betonte, sich weiterhin zu fairer Bezahlung zu verpflichten. Adidas beabsichtigt demnach, die Gehälter der rund 4.600 vormals tariflich beschäftigten Mitarbeiter in Deutschland stärker und von einem höheren Ausgangswert zu erhöhen, als es der jüngste Tarifabschluss zwischen dem Branchenverband HDSL und der IG BCE vorsieht. Konkret sei ein Anstieg von 0,5 Prozentpunkten über dem Tarifvertrag für alle Entgeltgruppen geplant. Zusätzlich soll eine Einmalzahlung von 450 Euro über vier Monate erfolgen. Die Gewerkschaft hält die Angebote des Unternehmens jedoch für unzureichend.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)