Deutschland und die Folgen eines „Friedhofsfriedens“
Der frühere Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) sieht große Gefahren in einem möglichen „Friedhofsfrieden“ für die Ukraine. Er vergleicht die Situation mit dem Vertrag von Versailles, einem Diktatfrieden, der langfristig zu Problemen führe. Diese Erfahrung, so Gabriel, sollten wir Deutschen gut kennen. Er plädiert daher für die fortgesetzte Unterstützung der Ukraine mit Waffenlieferungen. Nur so könne verhindert werden, dass Russland glaubt, mit militärischer Gewalt erfolgreich zu sein und dies in anderen Regionen wiederholt.
Respekt und Sorge um Selenskyj
Gabriel äußerte großen Respekt für die Leistungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Gerade inmitten des Krieges habe Selenskyj bewundernswert die Ukraine zusammengehalten und den Menschen Mut gemacht. Zugleich äußerte Gabriel tiefe Sorge um die Sicherheit des Präsidenten. Er erinnerte an historische Beispiele wie Walther Rathenau in der Weimarer Republik, Jitzchak Rabin in Israel oder Anwar al-Sadat in Ägypten, deren Frieden machende Bemühungen sie nicht überlebten. Er hofft inständig, dass Selenskyj dieses Schicksal erspart bleibt.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

