Auch in der Kanzlerfrage kippt die Stimmung: Friedrich Merz zieht an Olaf Scholz vorbei, doch fast die Hälfte der Deutschen will weder Merz noch Scholz im Kanzleramt sehen. Die aktuelle Umfrage, die im Auftrag von RTL Deutschland erhoben wurde, zeigt ein hitziges politisches Klima – und könnte die Diskussionen in den kommenden Wochen heftig anheizen.
Union setzt sich ab – Grüne im Krisenmodus
Die Union festigt ihre Position und klettert auf 32 Prozent, ein Punkt mehr als in der Vorwoche. Ein echter Schock trifft die Grünen: Mit nur noch 9 Prozent erreichen sie ihren schlechtesten Wert seit Jahren. Währenddessen bleibt die SPD bei stabilen 16 Prozent, während die AfD mit 17 Prozent knapp vor den Sozialdemokraten liegt und damit neue Spannungen auslösen dürfte. FDP und Linke verharren im unteren Bereich: Die FDP legt minimal auf 4 Prozent zu, die Linke bleibt mit 3 Prozent stabil.
Kanzlerfrage: Merz überholt Scholz – aber reicht das?
In der Kanzlerfrage wird es spannend: Erstmals setzt sich Merz mit 29 Prozent Zustimmung deutlich vor Scholz, der nur noch auf 24 Prozent kommt. Doch aufgepasst: Fast jeder Zweite (47 Prozent) will weder Scholz noch Merz als Kanzler sehen. Diese Zahlen offenbaren eine überraschend starke Unzufriedenheit mit den aktuellen Spitzenkandidaten und könnten die Rufe nach neuen Gesichtern in der Politik verstärken.
Sonstige Parteien im Aufwind?
Während die großen Parteien Achterbahn fahren, halten sich die kleineren stabil. Das Bündnis für Soziale Werte (BSW) steht bei 7 Prozent, die Sonstigen kommen auf 12 Prozent. „Gerade die kleinen Parteien könnten jetzt von der Unzufriedenheit der Wähler profitieren“, erklärt ein Politik-Experte zur Lage.
Faktencheck: So verlässlich sind die neuen Zahlen
Das RTL/ntv Trendbarometer basiert auf aktuellen Erhebungen des Marktforschungsinstituts forsa im Auftrag von RTL Deutschland. Zwischen dem 22. und 28. Oktober 2024 wurden 2.503 Personen befragt, die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten. Die Zahlen spiegeln die explosive Stimmung im Land wider und könnten schon bald zu neuen politischen Verschiebungen führen.