Der Vorstandsvorsitzende von CTS Eventim, Klaus-Peter Schulenberg, hat sich deutlich für Sozialtickets im Bereich von Kulturveranstaltungen ausgesprochen. Schulenberg erklärte gegenüber den Funke-Zeitungen: „Wenn es einen Weg für Veranstalter gäbe, Sozialtickets nachhaltig zu finanzieren, und sie sich dafür entschieden, dann würde ich das nachdrücklich unterstützen.“ Er hob hervor, dass Popkultur nicht ausschließlich für einkommensstarke Bevölkerungsschichten erschwinglich sein dürfe. „Wenn Tickets bei 70 Euro anfangen, ist das für viele Käufer eine echte Investition“, so Schulenberg weiter.
Gleichzeitig betonte er den inhärenten Wert von Kultur und die Erwartungen an die Qualität der Darbietungen. Die Nachfrage spiele eine wichtige Rolle bei der Preisgestaltung. „Sehr viele Menschen bestreiten dadurch ihren Lebensunterhalt. Ausgerechnet von den Künstlern zu erwarten, sich unter Wert zu verkaufen, halte ich für unangemessen“, führte Schulenberg aus.
Nach der globalen Pandemie seien die Personal- und Produktionskosten erheblich gestiegen, spezifisch um 45 Prozent oder mehr. Mitarbeiter, die während der Pandemie die Veranstaltungsbranche verlassen haben, seien nur schwer zurückzugewinnen. Auch wenn Schulenberg nicht davon ausgeht, dass die Produktionskosten in dieser Größenordnung weiter steigen werden, wies er darauf hin: „Entscheidend für den Ticketpreis bleibt jedoch auch die Gagenforderung des Künstlers.“
Interessanterweise spürt der Ticketing-Anbieter die aktuelle Wirtschaftskrise nicht. Schulenberg erklärte: „Konzerte sind für viele ein Weg, dem Alltag zu entfliehen. In Krisenzeiten sehen wir sogar einen Anstieg der Nachfrage.“ CTS Eventim verzeichnete demnach deutliche Zuwachsraten und liegt aktuell klar über dem Niveau des Jahres 2019.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)