Eltern fordern Digitalisierungsschub

Eltern sehen an deutschen Schulen großen Nachholbedarf bei der Digitalisierung

Eltern in Deutschland bewerten die digitale Gestaltung des Schulunterrichts ihrer Kinder im Durchschnitt mit einer nur ausreichenden Note. Eine Bitkom-Umfrage zeigt, dass ein Großteil der Befragten die Schulen nicht ausreichend auf die digitale Arbeitswelt vorbereitet sieht und dringend mehr Investitionen sowie Lehrplananpassungen fordert.
Eltern sehen an deutschen Schulen großen Nachholbedarf bei der Digitalisierung
Eltern sehen an deutschen Schulen großen Nachholbedarf bei der Digitalisierung
Klassenraum in einer Schule (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Eltern in Deutschland sehen bei der Digitalisierung von Schulen noch immer erheblichen Handlungsbedarf. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage hervor, die der IT-Branchenverband Bitkom am Dienstag veröffentlicht hat. Im Durchschnitt bewerten Eltern die digitale Ausstattung und den Einsatz von Technologie im Schulunterricht ihrer Kinder lediglich mit der Note 3,3, was einem „befriedigend“ entspricht.

Die Detailergebnisse der Umfrage offenbaren eine kritische Perspektive: 17 Prozent der Befragten stufen die Digitalisierung als „ausreichend“ ein, während zehn Prozent sie sogar als „mangelhaft“ und weitere fünf Prozent als „ungenügend“ bezeichnen. Zwar vergaben 42 Prozent ein „befriedigend“, doch nur eine Minderheit der Eltern empfindet die Digitalität des Unterrichts als „gut“ (17 Prozent) oder „sehr gut“ (vier Prozent). Diese Zahlen deuten auf eine weit verbreitete Unzufriedenheit und auf das Gefühl hin, dass die Schulen in diesem Bereich hinterherhinken.

Vorbereitung auf die digitale Zukunft unzureichend

Einer der Hauptkritikpunkte der Eltern ist die unzureichende Vorbereitung der Schüler auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt. 85 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Schulen Kinder und Jugendliche nicht ausreichend auf die digitale Arbeitswelt vorbereiten. Diese wahrgenommene Diskrepanz zwischen schulischer Ausbildung und zukünftiger Lebensrealität ist ein wesentlicher Treiber für die Forderung nach mehr Digitalisierung. Folgerichtig fordern fast zwei Drittel der Eltern (65 Prozent) dringend mehr finanzielle Mittel für die digitale Transformation an Schulen.

Forderungen nach mehr – und Digitalkompetenz

Neben dem reinen Einsatz digitaler Technologien und Plattformen im Unterricht wünschen sich Eltern, dass ihre Kinder grundlegende Kenntnisse über die digitale Welt erwerben. 79 Prozent befürworten eine feste Verankerung von Medien- und Digitalkompetenz in den Lehrplänen. Ein Viertel der Eltern (24 Prozent) geht noch weiter und wünscht sich, dass ihre Kinder in der speziell den Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) lernen. Die Bedeutung von Informatik als Kernfach wird ebenfalls hoch eingeschätzt: 62 Prozent der Eltern sprechen sich für Informatik als Pflichtfach für alle Schüler aus.

Gleichzeitig äußern 69 Prozent der Eltern Bedenken hinsichtlich der Qualifikation des Lehrpersonals. Sie empfinden die meisten Lehrkräfte als nicht ausreichend geschult, um Medien- und Digitalkompetenzen effektiv zu vermitteln. Daraus resultiert die Forderung von 63 Prozent der Eltern, dass Lehrkräfte sich verpflichtend zu digitalen Kompetenzen weiterbilden sollten, um den Anforderungen einer modernen digitalen gerecht zu werden.

Für die Erhebung wurden im Zeitraum der 22. bis 27. Kalenderwoche 2025 telefonisch 1.004 Eltern in Deutschland befragt, deren Kinder zwischen sechs und 18 Jahren alt sind. Die Umfrage wurde von Bitkom Research durchgeführt.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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